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Im Dokumentarfilm „Cat Daddies – Freunde für sieben Leben“ widmet sich Mye Hoang dem Verhältnis zwischen Männern und Katzen.

Cat Daddies - Freude für sieben Leben (2022)

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

Von Männern und Katzen

Am 08. August ist Weltkatzentag – im Internet ist indes eigentlich jeder Tag ein Katzentag. Cat Content in Form von Bildern, Videos und GIFs tut der Seele gut! Und wie sieht es im Kino mit Katzeninhalten aus? Nun, die Filmversion von „Cats“ (2019) geriet zum Desaster; dort gab es allerdings gar keine echten Katzen, sondern nur singende Menschen mit computergeneriertem Fell. In „Cat Daddies – Freunde für sieben Leben“ stehen zwar einerseits ebenfalls Menschen (ohne Digitalfell, zum Glück) im Zentrum, andererseits aber auch ganz wesentlich deren Katzen.

Es gehört zu den vielen weitverbreiteten Gender-Klischees, dass Frauen eher mit Katzen und Männer eher mit Hunden als Haustiere in Verbindung gebracht werden. Zu den alten Ideen von Maskulinität scheinen flauschige Katzen nicht so recht zu passen – was natürlich totaler Unsinn ist. Die Regisseurin und Produzentin Mye Hoang porträtiert in ihrem dokumentarischen Werk neun Männer, die ihre Liebe zu Katzen ausleben.

Mit dem Zitat eines berühmten männlichen Katzen-Fans eröffnet sie ihre Betrachtung: „Wenn ein Mann Katzen liebt, bin ich sein Freund und Kamerad, ohne weitere Vorstellung“, hat der US-Schriftsteller Mark Twain einmal gesagt. Die Protagonisten, die Hoang jeweils für kurze Zeit zusammen mit ihrem Kameramann Rob E. Bennett begleitet, leben in unterschiedlichen Teilen der USA. Wir bekommen einen Einblick in ihre aktuelle persönliche und berufliche Situation; oft halten wir uns in ihren privaten Räumen auf und beobachten ihre liebevollen Interaktionen mit den Katzen.

So sind wir zu Beginn etwa im Apartment des jungen Schauspielers und Influencers Nathan, der mit drei Katzen im Norden von Hollywood wohnt. Er erzählt unter anderem, wie die drei Tiere sein Dating-Leben beeinflussen. Der Programmierer Jeff aus Oakland, der einst beim Militär war, schildert wiederum, wie er es selbst früher als „unmännlich“ empfand, eine Bindung zu einer Katze aufzubauen. Auch geht er darauf ein, wie schwierig es sein kann, als Katzenbesitzer eine geeignete Wohnung zu finden.

Darüber hinaus lernen wir etwa eine rötliche Katze namens Flame kennen, die (passenderweise) in einer Feuerwehrzentrale in Greenville ihr Zuhause gefunden hat und dort von allen Feuerwehrmännern umsorgt wird. Die Trucker-Katze Tora des Lastwagenfahrers David aus Flagstaff in Arizona sorgt dafür, dass Stereotype noch weiter aufgebrochen werden. Ausgestattet mit einem Rucksack, bereisen David und Tora das gesamte Land.

Während Episoden wie diese in erster Linie humorvoll sind, befasst sich Hoang auch mit äußerst dramatischen Geschichten. Zum Beispiel mit dem ehemaligen Bauarbeiter David, der inzwischen obdachlos ist und auf den Straßen von New York City lebt – zusammen mit seiner Katze Lucky. Gerade als er einen Platz in einer Übergangseinrichtung erhält, die Katzen erlaubt, stellen sich bei David schwere gesundheitliche Probleme ein.

„Diese Männer und ihre Leben wurden durch ihre Katzen verändert“, meint die Regisseurin in einem Interview. In Cat Daddies liefert sie uns nicht nur schöne Bilder und witzige bis rührende Erzählungen; der Film macht uns nicht zuletzt darauf aufmerksam, wie bereichernd und sogar sinnstiftend eine enge Mensch-Tier-Beziehung sein kann.

Cat Daddies - Freude für sieben Leben (2022)

David Giovanni lebt auf den Straßen von New York und ist fest entschlossen, mit seiner geliebten Katze Lucky zusammenzubleiben. Doch als er endlich einen Platz in einer Übergangseinrichtung erhält, die auch Katzen aufnimmt, stellt eine verheerende medizinische Diagnose seine gemeinsame Zukunft mit Lucky in Frage. Mit Hilfe seines Freundes Chris, einem Polizisten, der ebenfalls ein großer Katzenfan ist, stellt sich David der Herausforderung.

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