Bube Dame König grAS

Eine Filmkritik von Marie Anderson

90er-Kult

Als der britische Werbefilmer Guy Ritchie – einstmals mit Madonna verheiratet – 1998 sein Spielfilmdebüt nach eigenem Drehbuch vorlegte, avancierte diese derbe Gangster-Groteske rasch zu einem Überraschungserfolg. Damals mit einigen Filmpreisen wie dem British Comedy Award, dem Edgar Allan Poe Award und dem Preis des London Critics‘ Circle ausgezeichnet, zündete Bube Dame König grAS effektvoll an den Kinokassen, fuhr ein Vielfaches seiner recht bescheidenen Produktionskosten ein und erspielte sich ein begeistertes Publikum sowie einen nachhaltigen Kultstatus.
Eine vom einflussreichen wie kriminellen Londoner Klubkönig Harry „Hatchet“ Lonsdale (P. H. Moriarty) organisierte Pokerpartie lockt die ansässige Zockerszene mit einer gewaltigen Gewinnsumme, doch der Eintritt dazu beträgt einen Einsatz von stattlichen 100.000 Pfund. Wind von dem gewagten Kartenkreis hat auch der Kleinganove und passionierte Pokerspieler Eddy (Nick Moran) bekommen, der nun gemeinsam mit seinen Kumpanen Tom (Jason Flemyng), Soap (Dexter Fletcher) und Bacon (Jason Statham), die im East End ihre kleinen illegalen Geschäfte betreiben, den enormen Einsatz zusammenrafft.

Doch es wäre nicht der für seine beilscharfe Schlagkraft bekannte Harry Lonsdale, wenn es beim Poker mit rechten Dingen zugehen würde, und so verliert Eddy am Ende des Spiels nicht nur seinen Einsatz, sondern häuft auch noch eine immense Schuldensumme an, die innerhalb von einer Woche zu begleichen ist. Andernfalls, darauf weist Lonsdale glaubwürdig hin, würde nicht nur Eddy, sondern auch seinen Freunden für jeden Tag verlängerter Rückzahlung ein Finger abgehackt. In arger Bedrängnis erfahren die verzweifelten Vier nun zufällig vom lukrativen Coup einer weiteren Ganovencrew, die sie nun zu berauben beabsichtigen…

Mit einem engagiert aufspielenden Ensemble frischer Akteure, einem verwegenen, atmosphärisch aufdröhnenden Soundtrack sowie origineller Kamera- und Schnitttechnik ist Guy Ritchie – zuletzt in diesem Sommer mit Codename U.N.C.L.E / The Man from U.N.C.L.E in den Kinos – ein außergewöhnlich aberwitziges Debüt gelungen. Die stetig ineinanderfließende Geschichte strotzt vor fetzigen Einfällen und unflätiger Sprache, einer Vielzahl grobschlächtiger Charaktere und gemeinen Gags, so dass eine temporeiche, ungefällige und überzeichnete Schmonzette des Gangstermilieus mit krassem Vergnügungsfaktor für entsprechende Fans entsteht, schonungslos unsinnig und provokativ brutal. Love it or leave it, lautet hier die Devise, mit der wohl die meisten Filme dieser gleichzeitig verspielten, verrohten und verruchten Ausrichtung empfohlen werden können.

Bube Dame König grAS

Als der britische Werbefilmer Guy Ritchie – einstmals mit Madonna verheiratet – 1998 sein Spielfilmdebüt nach eigenem Drehbuch vorlegte, avancierte diese derbe Gangster-Groteske rasch zu einem Überraschungserfolg. Damals mit einigen Filmpreisen wie dem „British Comedy Award“, dem „Edgar Allan Poe Award“ und dem Preis des „London Critics’ Circle“ ausgezeichnet, zündete „Bube Dame König grAS“ effektvoll an den Kinokassen, fuhr ein Vielfaches seiner recht bescheidenen Produktionskosten ein und erspielte sich ein begeistertes Publikum sowie einen nachhaltigen Kultstatus.
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