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Chillen auf dem Traumschiff! Im dritten Kapitel der quirligen Animationsreihe um Hotelbesitzer Dracula verschlägt es den liebenswerten Blutsauger und seine Monster-Freunde auf eine Kreuzfahrt, die romantische Gefühle aufkommen lässt.

Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub (2018)

Eine Filmkritik von Christopher Diekhaus

Kreuzfahrt ins Glück

Manchmal kann ein Tapetenwechsel Wunder wirken. Das zumindest hofft Draculas Tochter Mavis (Originalstimme: Selena Gomez/deutsche Stimme: Janina Uhse), die für ihren vermeintlich gestressten Vater (Adam Sandler/Rick Kavanian) heimlich eine Monster-Kreuzfahrt bucht, damit der Hotelbesitzer endlich einmal entspannen kann. Tatsächlich sehnt sich der verwitwete Blutsauger allerdings nach einer Frau an seiner Seite.

Während des Überraschungsurlaubs auf hoher See begegnet er der menschlichen Kapitänin Ericka (Kathryn Hahn/Anke Engelke), die umgehend die Schmetterlinge in seinem Bauch zum Flattern bringt. Dummerweise ist die Angebetete, was anfangs niemand ahnt, jedoch die Urenkelin von Draculas altem Widersacher Abraham Van Helsing, der mit dem Vampirfürsten noch eine Rechnung offen hat. 

Die quirlige Animationsreihe Hotel Transsilvanien aus dem Hause Sony zeichnete sich bislang in erster Linie durch ihre skurrilen Figuren und einige nette Slapstick-Einlagen aus. Von großer, ehrlich berührender Erzählkunst waren die beiden ersten Kapitel hingegen meilenweit entfernt, woran sich auch im dritten Teil nichts ändert. Regisseur Genndy Tartakovsky, der zusammen mit Michael McCullers (The Boss Baby) das Drehbuch schrieb, bringt einmal mehr eine recht überschaubare Geschichte auf die Leinwand, die zwar einige dynamisch-spaßige Episoden bereithält, ihre emotionalen Beats aber erstaunlich stiefmütterlich behandelt. Mavis‘ Sorge um ihren Vater wirkt mitunter etwas gekünstelt. Erickas Zerrissenheit – einerseits entwickelt die Kapitänin irgendwann Gefühle für Dracula, andererseits steht sie bei ihrem Urgroßvater in der Schuld – führt zu einer reichlich vorhersehbaren Wandlung. Und auch der schon aus den vorangegangenen Filmen bekannte Aufruf zum einträglichen Miteinander zwischen Mensch und Monster wird allzu grobschlächtig in das Geschehen eingebaut.

Der markante Schauplatzwechsel – weg vom transsilvanischen Schloss, hin zu einem gigantischen Kreuzfahrtschiff, dessen Reise im Bermudadreieck beginnt – bietet durchaus Möglichkeiten, um Dracula und seine Freunde in aufregende, unbekannte Welten zu entführen. Wirklich eindrückliche, vor Ideenreichtum strotzende Bilder bringt Tartakovsky allerdings nicht zustande. Die Optik ist, wie in den ersten Teilen auch, annehmbar, setzt animationstechnisch aber sicher keine neuen Maßstäbe. 

So sehr man sich darüber freuen kann, dass Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub lange Zeit auf übertrieben hektische Actionszenen verzichtet, so überflüssig erscheint die aufgekratzte, spektakellastige Gestaltung des Showdowns. Hier zaubern die Macher ein gigantisches Ungeheuer aus dem Hut und entfachen einen Musik-Battle, der sicherlich für einige Lacher gut ist, seinen beliebigen Charakter jedoch nicht kaschieren kann. 

Während der Film in manchen Momenten das bizarre Aussehen einzelner Monster für eher platte Körperkomik nutzt, arbeiten andere Szenen mit gelungenen Slapstick-Zutaten. Beispielhaft sind in diesem Zusammenhang die Anschläge Erickas auf Dracula, die das grüne Glibber-Wesen Blobby stets unfreiwillig vereitelt. Anarchischen Witz beweisen Tartakovsky und seine Mitstreiter besonders beim Flug zum Ausgangspunkt der Monster-Kreuzfahrt, den der Blutsauger und sein Gefolge in einer von Gremlins gesteuerten Klapper-Maschine überstehen müssen. Diese Passage ist vollgestopft mit herrlich schrägen Einfällen und lustigen Details, die man sich auch andernorts in ähnlicher Fülle gewünscht hätte. 

Das Figurenpersonal aus Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub ist nach wie vor drollig und sympathisch. Unter dem Strich handelt es sich bei dem Schiffsausflug aber um filmisches Fast Food, an das man schon kurz nach dem Verspeisen nur noch wenige Gedanken verschwendet. Im Animationsbereich gibt es definitiv gehaltvollere „Mahlzeiten“ zu entdecken. 

Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub (2018)

Auch Monster müssen mal Urlaub machen. Und was eignet sich besser dazu als eine monströse Kreuzfahrt auf einem Luxusschiff, auf dem man in aller Ruhe den fahlen Teint im Mondlicht ein wenig auffrischen kann? Doch neben all den Vergnügungen lauert wieder einmal höchste Gefahr: Als sich Drak in die geheimnisvolle Kapitänin Ericka verliebt, stellt sich heraus, dass diese ein finsteres Geheimnis hütet, das die gesamte Monsterheit zerstören könnte.

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Meinungen

Johanna Marlies · 14.12.2018

Ich liebe diesen Film 1und2 waren schon gut aber der sprengt alle ketten
Meiner Meinung nach 10********** wert