Gregs Tagebuch - Ich war`s nicht!

Eine Filmkritik von Sophie Charlotte Rieger

Sommer, Liebe und Videospiele

Zum dritten Mal treibt die Kinderbuchfigur Greg Heffley auf den Kinoleinwänden ihr Unwesen. Der Film basiert auf dem vierten Teil der inzwischen siebenteiligen Reihe von Jeff Kinney und widmet sich vornehmlich der Vater-Sohn-Beziehung.
Eigentlich will Greg (Zachary Gordon) die Sommerferien mit Videospielen verbringen und so wenig wie möglich das Haus verlassen. Doch sein Vater (Steve Zahn) macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Durch das Lahmlegen der Konsole hofft er seinen heranwachsenden Sohn an die frische Luft zu treiben. Tatsächlich begleitet Greg seinen besten Freund Rowley (Robert Capron) eines Tages in den Country Club. Als er dort seine Angebetete Holly (Peyton List) entdeckt, wird die Pflichtübung zum Spaßvertreib. Doch bei dem Versuch Holly zu erobern und bei seinem Vater einen guten Eindruck zu hinterlassen, verstrickt sich Greg in eine Lüge nach der anderen. Die Katastrophe wird unvermeidbar.

Wie auch die Romanvorlage beinhaltet Gregs Tagebuch — Ich war`s nicht! Comic-Elemente. Diese sind jedoch stark reduziert und dienen hauptsächlich der Wiedererkennung der Charaktere. Aber auch die Inszenierung spiegelt mit Slapstick-Humor und dem Mienenspiel der Darsteller eine Comic-Ästhetik wider. Gregs Tagebuch — Ich war`s nicht! ist in erster Linie unterhaltsam und gehört nicht zu der Sorte Kinder- oder Jugendfilm, der es um pädagogische Inhalte geht.

Neueinsteigern wird der Einstieg in die Geschichte leider nicht leicht gemacht, wodurch es anhaltend schwer fällt, eine Beziehung zu den Figuren auf der Leinwand herzustellen. Der Vorlage entsprechend handelt es sich weniger um wohlkonstruierte Charaktere, als um eindimensionale, komödiantische Typen. Wer diese durch die Lektüre der Bücher schon in sein Herz geschlossen hat, kann sich in Gregs Tagebuch — Ich war`s nicht! über das Wiedersehen freuen. Doch wem die Familie Heffley bis dato unbekannt war, wird sich schwer tun, für die exzentrischen Personen Sympathie zu entwickeln.

Die Kinderschauspieler leisten erstaunlich gute Arbeit. Insbesondere Hauptdarsteller Zachary Gordon überzeugt durch gelungen komödiantische Mimik und Gestik. Seine Ausstrahlung transportiert auch ohne Worte das Grundgefühl, stets zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und trotz guten Willens immer wieder Mist zu bauen. Greg lädt sein jugendliches Publikum zur Identifikation ein: Im Gegensatz zu vergleichbaren Figuren anderer Highschool-Filme steht er in der schulischen Hackordnung nicht ganz unten. Er ist keiner dieser Nerds, die aus jeder Pore Peinlichkeit verströmen, sondern ein ganz normaler Junge, der mit den ganz normalen Problemen der frühen Pubertät kämpfen muss.

Je weiter der Film voran schreitet, desto unklarer wird, was Greg als Charakter eigentlich auszeichnet. Es gibt viel, was der Junge ablehnt, aber nur wenig, das er befürwortet. Im Grunde genommen interessiert er sich lediglich für zwei Dinge: die blonde Holly und Videospiele. Seine Null-Bock-Einstellung kann weder anhaltendes Interesse an seiner Figur erzeugen, noch einen pädagogischen Mehrwert bieten. Gregs Tagebuch — Ich war`s nicht! versucht jedoch an anderer Stelle eine Moral zu vermitteln und scheitert dabei ebenso kläglich wie die Hauptfigur im Laufe der Geschichte. Statt durch die Erzählung selbst eine Botschaft zu transportieren, kommt es ganz amerikanisch zu einer kitschig-emotionalen Aussprache, in der Vater Frank seinem Sohn Greg und dem Publikum die Moral des Scheiterns darlegt: Jeder macht Fehler! Man muss nur dazu stehen und daraus lernen. Dass Vater und Sohn sich im Anschluss an dieses klärende Gespräch wieder annähern, ergibt sich leider nicht aus der Entwicklung der Charaktere, sondern lediglich aus dem dramaturgischen Grundgerüst eines Kinderfilms. Das Ende muss eben versöhnlich sein. Schade! Denn hierdurch wird Greg die Möglichkeit genommen, nicht nur Fehler zu korrigieren, sondern wirklich etwas an seiner wenig produktiven Lebenshaltung zu verändern. Das Kinderpublikum wiederum hat keine Chance, in Vaters Moralpredigt mehr als nur schön klingende Worte zu hören. Regisseur David Bowers hätte besser daran getan, sich diese platte Lehre zu verkneifen und dazu zu stehen, dass Gregs Tagebuch — Ich war`s nicht! nur die Belustigung seiner Zuschauer im Sinn hat.

Gregs Tagebuch - Ich war`s nicht!

Zum dritten Mal treibt die Kinderbuchfigur Greg Heffley auf den Kinoleinwänden ihr Unwesen. Der Film basiert auf dem vierten Teil der inzwischen siebenteiligen Reihe von Jeff Kinney und widmet sich vornehmlich der Vater-Sohn-Beziehung.
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Meinungen

VaVa · 16.10.2012

Der wird geil wie die anderen gregs tagebuch filme :D

mama · 11.10.2012

wird wohl geiler als das buch

Madame Lele · 07.10.2012

Das ist so ein geiler Film,bestimmt megalustig wie die anderen zwei Filme!:D

Gamer 1657 · 05.10.2012

GEIL GEIL GEIL