Knife Fight - Die Gier nach Macht

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wer sich auf einen Messerkampf einlässt, hat besser eine Knarre dabei

Eigentlich sollte der Film ja im November 2012 rund um die Präsidentschaftswahl in den USA auf den Markt kommen, aber dann verzögerte sich alles. So war er erst Anfang 2013 in den USA zu sehen und hatte damit auch einiges an Momentum verloren.
Am Ruder saß aber definitiv der richtige Mann, denn Bill Guttentag hat als Regisseur verschiedener Dokumentationen schon zweimal den Oscar gewonnen. Er hat den kühlen, distanzierten Blick drauf, den eine Geschichte wie diese erfordert. So bietet ein Drama, das nicht nur exzellent besetzt ist, sondern auch klar aufzuzeigen versteht, wie es um die Fallstricke im politischen Geschäft bestellt ist.

Paul Turner ist der beste Wahlkampfstratege, den man bekommen kann. Mit seiner Assistentin Kerstin Rhee schafft er es, jeden noch so korrupten Politiker in ein günstiges Licht zu rücken. Er ist sehr einfallsreich dabei, die politischen Gegner seiner Mandanten schlecht dastehen zu lassen. Aber dann verfängt er sich in den Fallstricken einer Erpressung und möchte das Geschäft endgültig hinter sich lassen – wenn er es denn könnte.

Der Titel ist clever gewählt. Er steht metaphorisch für die Kämpfe, die im politischen Gewerbe gefochten werden. Es sind die reinsten Messerkämpfe, bei denen man schnell ein Messer zwischen den Rippen oder im Rücken haben kann. Großartig spielt Rob Lowe auf, der längst nicht mehr der Sonnyboy und Luftikus ist, als der er in den 80er Jahren bekannt wurde. Er hat echtes schauspielerisches Talent, er versteht es, Drama lebendig werden zu lassen. Kurz gesagt: Mit dieser Darstellung wird Lowe neue Fans finden.

Auch die übrige Besetzung kann sich sehen lassen. Connie Britton sollte mitspielen, musste aber absagen, an ihre Stelle trat Carrie-Anne Moss (Matrix), deren Figur sich als Gouverneurin bewirbt. Desweiteren sind Julie Bowen (Boston Legal) als Reporterin, Jennifer Morrison (Dr. House), Jamie Chung (Hangover 3) als Lowes Assistentin und Saffron Burrows (Boston Legal) mit dabei. Lowe ist es jedoch, der diesen Film trägt. Er steht im Mittelpunkt, es ist seine emotionale Reise, die den Zuschauer mitnimmt.

Das Skript ist gut, in den USA wurde dem Film aber vor allem vorgeworfen, die liberale Sicht der Dinge etwas zu sehr zu romantisieren. Aber die Künstler Hollywoods sind mehrheitlich eher liberal eingestellt, es ist von daher nicht verwunderlich, dass sich das auch in einem Film wie diesem widerspiegelt. Bisweilen neigen Bill Guttentag und Chris Lehane dazu, etwas zu sehr zu erklären, als ob sie fürchteten, dass der Zuschauer die feineren Aspekte der Satire nicht ganz verstehen könnte. Hier hätten sie ihrem Publikum ruhig etwas mehr zutrauen können.

Aber das ist nur ein kleiner Makel eines ansonsten tollen Films, der sich exzellent mit dem politischen Geschehen befasst. Weniger ein Thriller als vielmehr ein packendes Drama.

Knife Fight - Die Gier nach Macht

Eigentlich sollte der Film ja im November 2012 rund um die Präsidentschaftswahl in den USA auf den Markt kommen, aber dann verzögerte sich alles. So war er erst Anfang 2013 in den USA zu sehen und hatte damit auch einiges an Momentum verloren.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen