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„Baghead“ ist zwar ein solider Horrorfilm, arbeitet sein Sujet aber nach altbekannten Formeln stumpf ab.

Baghead (2023)

Eine Filmkritik von Rahel Schmitz

Hexenfilm nach Schema F

Formelhaftigkeit ist im Film nicht unbedingt etwas Schlechtes. Formeln machen ein Thema wiedererkennbar; lassen uns früh wissen, was wir von einer Produktion zu erwarten haben; kein Film könnte sein Publikum überraschen, würde er nicht mit den aus diesen Formeln entstehenden Erwartungen brechen. Doch sie sind auch ein zweischneidiges Schwert, wie Alberto Corredors Feature-Debüt „Baghead“ beweist.

Die junge Überlebenskünstlerin Iris (Freya Allan) erbt nach dem Tod ihres entfremdeten Vaters einen jahrhundertealten und stark vernachlässigten Pub in Berlin. Doch als Eigentümerin der Immobilie ist sie fortan auch mit der bösartigen Hexe Baghead verbunden, die im Keller des Pubs lebt. Dabei muss sie stets Iris’ Befehlen gehorchen, denn die junge Frau hat als Hüterin die Macht über die Hexe. Baghead vermag es, verstorbene Menschen für kurze Zeit in ihren Körper zu holen. Doch wer auf diese Weise länger als zwei Minuten mit den Toten spricht, muss dafür einen hohen Preis bezahlen, denn die Hexe wird stets stärker und droht, sich aus dem Bann ihrer Hüterin zu entziehen.

In jederlei Hinsicht bewegt sich Baghead in bekannten Gefilden. Thematisch ist die Idee der Totenbeschwörung ebenso bekannt wie die des übernatürlichen Wesens, das zwar einem Menschen gehorchen muss, doch zu jedem Zeitpunkt aus dieser Kontrolle ausbrechen könnte. Auch die Charaktere sind eindimensional und austauschbar. Zwar gibt die Besetzung um Freya Allan, darunter auch Ruby Barker, Saffron Burrows und Julika Jenkins, alles – doch das Drehbuch setzt ihnen klare Grenzen. Jede Figur des Films passt in eine altbekannte Schablone und verhält sich dementsprechend vorhersehbar.

Zahlreiche Jump Scares versuchen, mehr aus dem Film zu machen, als er tatsächlich ist. Doch auch sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Baghead letztlich an Herzblut, Innovation und vor allem Mut fehlt. Corredors Film versucht, ein möglichst großes Publikum anzusprechen und wagt deswegen schlicht zu wenig.

Dennoch liefert der Film letztlich alles, was er eben diesem Blockbuster-Publikum von Anfang an verspricht: eine rasante und kurzweilige Geisterbahnfahrt ohne großen philosophischen Anspruch. Eben wegen seiner Formelhaftigkeit ist Baghead nun einmal auch ein solide inszenierter und verlässlicher Horrorfilm – nicht mehr und nicht weniger.

Baghead (2023)

„Baghead“ erzählt von einer rätselhaften Gestalt, die in der Lage ist, die Toten für kurze Zeit in unsere Welt zurückzubringen. Aber der Kontakt mit den Verstorbenen hat seinen Preis und die wahren Absichten und geheimen Kräfte von Baghead werden erst mit der Zeit sichtbar. Bis sich zwei junge Frauen Baghead entgegenstellen…

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