The Last Stand

Er ist noch nicht zu alt für den Scheiß

Nach sieben Jahren als Gouverneur meldet sich Arnold Schwarzenegger zurück. Zwar war er auch schon bei den Expendables dabei, The Last Stand von Koreaner Jee-woon Kim (Doomsday Book) ist jedoch die erste Produktion seit Jahren, in der er eine Hauptrolle spielt und das Projekt auf seinen eigenen Schultern trägt.
Gabriel Cortez (Eduardo Noriega), der Kopf eines mexikanischen Drogenkartells, kann dem FBI entkommen und rast mit einer gepimpten Corvette in Richtung Grenze, wobei er seinen Häschern immer einen Schritt voraus ist. Er will die Grenze in der Nähe eines kleinen Kaffs überqueren, doch als dort einer der Deputys des Sheriffs von Cortez‘ Männern erschossen wird, rüstet dieser auf. Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger) und seine Leute sind bereit, Cortez aufzuhalten – koste es, was es wolle.

Es ist fast wie in alten Zeiten – nicht nur, weil der Film an die Arnies alte Action-Hits erinnert, sondern auch, weil er praktisch in direkter Konkurrenz zu Sylvester Stallone steht, dessen Shootout – Keine Gnade auch in Kürze in die Kinos kommt. Beiden Stars ist gemein, dass sie versuchen, an ihre glorreiche Zeit anzuschließen. Im direkten Vergleich muss man Schwarzenegger attestieren, dass er den kühneren Film gewählt hat. Wo Stallone sich auf die Buddy-Movie-Formel der 80er Jahre verlässt, spielt Schwarzenegger mit dem eigenen Image. Auch in Last Stand ist er ein knallharter Held mit entsprechender Vergangenheit, die ihn befähigt, gegen schwerbewaffnete Kombattanten anzutreten. Aber: Er ist auch ein alter Mann. Wo der Trailer Glauben macht, der Film würde das Alter des Darstellers ständig für Witze benutzen, wird dieses Element tatsächlich nur minimal eingesetzt. Stattdessen zeichnet man Owens einfach als einen in die Jahre gekommenen Mann, der sich seinen Job mit Bedacht ausgesucht hat, weil er einen ruhigen Lebensabend haben will. Der Film lässt sich entsprechend lange Zeit, bis Arnie in Action gezeigt wird. Drehbuch und Regie vertrauen auf die Geschichte, so dass man nicht den Impuls verspürt, Schwarzenegger sofort im Kampfmodus zeigen zu müssen. Man weiß, das ist, was das Publikum sehen will, aber der Film steht genug auf eigenen Beinen, um diesem Drang widerstehen zu können.

Auch abseits von Schwarzenegger gibt es in The Last Stand einiges an Action. Die Geschichte selbst ist natürlich nicht besonders originell und manche Elemente wie Johnny Knoxville als comic relief sind gewöhnungsbedürftig, aber dem gegenüber steht eine rasante Inszenierung, bei der Jee-woon Kim nicht dem Fluch vieler asiatischer Kollegen erliegt, die bei amerikanischen Produktionen ihre Eigenständigkeit verlieren. Er inszenierte mit sicherer Hand einen Actionfilm, der sicherlich niemals den Status eines Genre-Klassikers erlangen wird, den schauspielerisch etwas eingerosteten Schwarzenegger aber in Würde altern lässt. Last Stand macht einfach Spaß. Manchmal muss es gar nicht mehr sein.

(Peter Osteried)

Anmerkung der Redaktion: In Fankreisen hat die Entscheidung, den Film in einer um 22 Sekunden gekürzten Fassung in die Kinos zu bringen, um eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren zu bekommen, im Vorfeld für einigen Unmut und zum Teil sogar für Boykottaufrufe gesorgt. Schade, dass es in Zeiten digitaler Kopien nicht möglich ist, beide Fassungen parallel auf die Leinwand zu bringen.

The Last Stand

Nach sieben Jahren als Gouverneur meldet sich Arnold Schwarzenegger zurück. Zwar war er auch schon bei den „Expendables“ dabei, „The Last Stand“ von Koreaner Jee-woon Kim („Doomsday Book“) ist jedoch die erste Produktion seit Jahren, in der er eine Hauptrolle spielt und das Projekt auf seinen eigenen Schultern trägt.
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Meinungen

hallo hallo · 01.02.2013

dieser film sollte nicht ab 16 sein!!