Do The Right Thing (1989)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

A Spike Lee Joint

Er wuchs selbst in Brooklyn auf, und dort ist auch sein 1989 erschienener, Aufsehen erregender Film Do The Right Thing verortet: Der US-amerikanische Schauspieler und Filmemacher Spike Lee hat damit ein aufwühlendes Drama über das explosive Potenzial von ganz alltäglichem Rassismus inszeniert. Im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt wurde der Film neben anderen Auszeichnungen zweifach für den Academy Award nominiert: In der Kategorie Bestes Drehbuch von Spike Lee sowie für Danny Aiello als Besten Nebendarsteller, und 1999 wurde Do the Right Thing als besonders erhaltenswert in das National Film Registry der USA aufgenommen.

Es ist nicht nur die schier unerträgliche Hitze, die an diesem Sommertag im überwiegend von Schwarzen bewohnten Viertel in Brooklyn brodelt, wo der aus Italien stammende Sal (Danny Aiello) schon seit über zwanzig Jahren seine Pizzeria betreibt. Seine Söhne Pino (John Turturro) und Vito (Richard Edson) zeigen sich nicht gerade übermäßig fleißig im väterlichen Geschäft, ebenso wenig wie der flippige Pizzabote Mookie (Spike Lee), der lieber mit der offensichtlich wenig beschäftigten Nachbarschaft abhängt, für die jede kleine Reiberei im Viertel eine willkommmene Abwechslung darzustellen scheint. An diesem Tag erregt die „Wall of Fame“ mit Bildern bekannter Schauspieler, die die Wand des kleinen Lokals zieren, den Unmut des politisch engagierten Buggin Out (Giancarlo Esposito), der unter den Berühmtheiten schwarze Gesichter vermisst. Auf diese Weise beginnt ein tiefgreifender Konflikt im Viertel, der später noch in brutale Auseinandersetzungen münden wird …

Regisseur Spike Lee (Malcolm X, 1992, Summer of Sam, 1999, Inside Man, 2006) ist bekannt für seine brisanten, sozialkritischen Stoffe, bei denen es häufig um das Anprangern rassistischer Praktiken geht, und mit Do The Right Thing ist ihm ein aufwühlendes Werk im Geiste des New Black Cinema gelungen, das er ganz entscheidend als einer seiner führenden Protagonisten mitgeprägt hat. Die Ambivalenz seiner Figuren sowie die dramaturgisch geschickt aufgebaute Geschichte machen diesen Film zu einem ebenso spannenden wie würdigen Vertreter einer Stilrichtung, die in den 1980er und 1990er Jahren den Mainstream Hollywoods ganz gehörig konterkarikiert hat.

Do The Right Thing (1989)

Er wuchs selbst in Brooklyn auf, und dort ist auch sein 1989 erschienener, Aufsehen erregender Film „Do The Right Thing“ verortet: Der US-amerikanische Schauspieler und Filmemacher Spike Lee hat damit ein aufwühlendes Drama über das explosive Potenzial von ganz alltäglichem Rassismus inszeniert.

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