Juliette Binoche

Juliette Binoche

Juliette Binoche, geboren am 9. März 1964 in Paris, ist die vielleicht grösste und eigenwilligste französische Schauspielerin ihrer Generation – und überzeugte Europäerin. Bekannt dafür, immer wieder lukrative Angebote aus Hollywood auszuschlagen, spielte sie schon mit Anfang zwanzig unter der Regie von Jean-Luc Godard (Maria und Joseph – Je vous salue, Marie, 1985) und André Téchiné (Rendez-vous, 1985).

Rendez-vous brachte Juliette Binoche 1986 die erste in einer langen Reihe von César-Nominierungen ein, im selben Jahr, in dem Leos Carax sie in Die Nacht ist jung (Mauvais sang, 1986) besetzte — lange vor dem grossen Erfolg ihrer zweiten Zusammenarbeit, Die Liebenden von Pont Neuf (Les Amants du Pont Neuf, 1991), für die Juliette Binoche einen European Film Award als beste Schauspielerin erhielt.

Ihren Durchbruch hatte die teilweise in einem katholischen Internat aufgewachsene Tochter einer Schauspielerin und eines Bildhauers aber bereits 1988 mit der Kundera-Verfilmung Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (The Unbearable Lightness of Being, 1988). Damals schlug sie die internationale Filmkritik endgültig in ihren Bann, ebenso mit ihrer Rolle in Louis Malles Verhängnis (Fatale, 1992).

Zur Legende wurde die Binoche mit Krzysztof Kieslowskis Drei Farben: Blau (Trois couleurs: Bleu, 1993), der in Venedig den Goldenen Löwen gewann und für den Juliette Binoche ihren ersten César erhielt. Die Farben-Trilogie des polnischen Regisseurs schrieb Filmgeschichte. Juliette Binoche wirkte auch in den beiden Folgefilmen Drei Farben: Rot (1994) und Drei Farben: Weiss (1994) mit.

Mit der Verfilmung des Ondaatje-Romans Der englische Patient (The English Patient, 1996) gewann Juliette Binoche einen Oscar für die beste weibliche Nebenrolle. Im Jahr 2000 bekam sie ihre zweite Oscar-Nominierung für die Hauptrolle in Lasse Hallströms Chocolat (2000).

Noch im selben Jahr arbeitete sie zum erstem Mal mit Michael Haneke zusammen: in Code unbekannt (Code inconnu, 2000). 2005 drehte sie erneut mit Haneke. Caché gewann den Europäischen Filmpreis für den besten Film und die beste Regie.

Seit Caché (2004) sind eine Reihe weiterer Filme mit Juliette Binoche entstanden; unter anderem Mary (2005) von Abel Ferrara, Breaking and Entering (2006) unter der Regie von Anthony Minghella und Paris je t’aime (2006) – ein Episodenfilm über Juliette Binoches Heimatstadt, um die so viele ihrer Filme kreisen.

Juliette Binoche hat einen Sohn und eine Tochter. Der Vater der Tochter ist der französische Schauspieler Benoit Magimel.

Filmographie — Juliette Binoche (Auswahl)

2011
Relative Insanity (Regie: Larry Moss)
Son of No One (Regie: Dito Montiel)

2010
Sponsoring (Regie: Malgorzata Szumowska)
Copie Conforme (The Certified Copy, Regie: Abbas Kiarostami)

2008
Shirin (Regie: Abbas Kiarostami)
L’heure d’été (Regie: Olivier Assayas)
Paris (So ist Paris, Regie: Cédric Klapisch)

2007
Désengagement (Trennung, Regie: Amos Gitai)
Dan in Real Life (Dan — Mitten im Leben!, Regie: Peter Hedges)
Le voyage du ballon rouge (Regie: Hsiao-hsien Hou)

2006
Quelques jours en septembre (Regie: Santiago Amigorena)
Breaking and Entering (Regie: Anthony Minghella)
Paris, je t’aime (Regie: diverse)
Les disparus (Regie: Jacques Audiard)

2005
Bee Season (Regie: Scott McGhee, David Siegel)
Mary (Regie: Abel Ferrara)
Quelques jours en septembre (Regie: Santiago Amigorena)

2004
Country of My Skull (In My Country, Regie: John Boorman)
Caché (Caché, Regie: Michael Haneke)

2002
Décalage horaire (Jet Lag oder Wo die Liebe hinfliegt, Regie: Danièle Thompson)

2000
La Veuve de Saint-Pierre (Die Witwe von Saint-Pierre, Regie: Patrice Leconte)
Code inconnu: Récit incomplet de divers voyages (Code unbekannt, Regie: Michael Haneke)
Chocolat (Chocolat… ein kleiner Biss genügt, Regie: Lasse Hallström)

1998
Alice et Martin (Alice und Martin, Regie: André Téchiné)

1996
Un divan à New York (Eine Couch in New York, Regie: Chantal Akerman)
Les Enfants du siècle (Das Liebesdrama von Venedig — George Sand und Alfred de Musset, Regie: Diane Kurys)
The English Patient (Der englische Patient, Regie: Anthony Minghella)

1995
Le Hussard sur le toit (Der Husar auf dem Dach, Regie: Jean-Paul Rappeneau)

1994
Trois couleurs: Blanc (Drei Farben: Weiss, Regie: Krzysztof Kieslowski)
Trois couleurs: Rouge (Drei Farben: Rot, Regie: Krzysztof Kieslowski)

1993
Trois couleurs: Bleu (Drei Farben: Blau, Regie: Krzysztof Kieslowski)

1991
Les Amants du Pont Neuf (Die Liebenden von Pont Neuf, Regie: Leos Carax)
Damage (Verhängnis, Regie: Louis Malle)

1988
The Unbearable Lightness of Being (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Regie: Philip Kaufman)

1986
Mauvais sang (Die Nacht ist jung, Regie: Leos Carax)

1985
Je vous salue, Marie (Maria und Joseph, Regie : Jean-Luc Godard)
Rendez-vous (Regie: André Téchiné)

Foto © Prokino
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