Dan - Mitten im Leben!

Eine Filmkritik von Red.

Die Liebe und andere Schicksalsschläge

Endlich mal wieder ein Film mit Juliette Binoche. Auch wenn der restliche Cast dann doch ein wenig irritiert: Der US-Komiker Steve Carell und die Ikone des anspruchsvollen europäischen Kinos, das passt auf den ersten Blick ganz und gar nicht. Doch dieser Eindruck täuscht, was sich auch dadurch erklären lässt, dass Carell unter den Komikern Hollywoods der ernsthafteste und melancholischste ist. Und Peter Hedges erweist sich zudem in seinem zweiten Film als Regisseur nach Pieces of April als ein feiner Beobachter der Neurosen und Sorgen einer typisch amerikanischen Durchschnittsfamilie. Das Ergebnis ist eine leicht konsumierbare Komödie mit ernstem Hintergrund, die unterhält und Spaß macht.
Seit vier Jahren ist Dan (Steve Carell) verwitwet und muss sich neben seinem Job als Kummerkasten-Onkel bei einer Zeitung auch noch mit seinen drei Töchtern auseinander setzen, die den treu sorgenden Vater immer wieder vor schwierige Aufgaben stellen. Für Liebesbande ist da kaum noch Platz, zumal Dan immer noch um seine verstorbene Frau trauert. Umso mehr trifft es ihn, als er eines Tages im Vorfeld eines Familientreffens auf Rhodes Island in einer Buchhandlung der reizenden Marie (Juliette Binoche) begegnet und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Doch damit nicht genug: Wenig später steht die Angebetete leibhaftig vor ihm – und entpuppt sich als die neue Freundin seines Bruders Mitch (Dane Cook). Dan und Marie machen gute Miene zum bösen Spiel und überspielen die Überraschung, doch es wird schnell klar, dass die gegenseitige Anziehungskraft eine Entscheidung verlangt. Und zu allem Überfluss versucht sich Mitch auch noch als Kuppler und versucht seinen offensichtlich leidenden Bruder mit einer früheren Mitschülerin (Emily Blunt) zu verbandeln; nichts ahnend, dass dieser längst sein Glück gefunden hat.

Dan – Mitten im Leben / Dan in Real Life ist ein sympathische, beinahe altmodisch wirkende Familienkomödie über eine Liebe mit Hindernissen, ein herzerwärmendes Stück Kino ohne jeden Zynismus und ohne allzu große Überraschungen. Kaum besteht je ein Zweifel, dass Dan irgendwann aus seiner Lethargie aufwachen wird und um seine Liebe kämpfen wird. Und es besteht auch nie ein Zweifel daran, dass seine familiären Bindungen darunter nicht dauerhaften Schaden nehmen werden, so dass man sich beruhigt zurücklehnen und dem angenehm verrückten Familienclan beim Feiern und gegenseitigen Sticheln zuschauen kann. Da mag man es sogar am Ende des Films verzeihen, dass einer der beiden Brüder großherzig auf Juliette Binoche verzichtet und sich anderweitig trösten wird – so was gibt’s eben nur im Film. Auf jeden Fall ist dieses Feelgood-Movie gar keine schlechte cineastische Vorbereitung auf die bevorstehenden Osterfeiertage. Vielleicht lassen sich ja chaotische Familienzusammenkünfte mit einem Lächeln und dem Bewusstsein für die eigenen menschlichen Unzulänglichkeiten und die der lieben Verwandtschaft besser ertragen.

Dan - Mitten im Leben!

Endlich mal wieder ein Film mit Juliette Binoche. Auch wenn der restliche Cast dann doch ein wenig irritiert: Der US-Komiker Steve Carell und die Ikone des anspruchsvollen europäischen Kinos, das passt auf den ersten Blick ganz und gar nicht.
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Meinungen

· 18.03.2008

Auf jeden Fall die beste Komödie seit Ewigkeiten...Superwitziges Drehbuch, überzeugende Darsteller, habe mich extrem amüsiert...