Tom Hanks

Tom Hanks

Tom Hanks ist einer der angesehensten und renommiertesten Schauspieler der Gegenwart und außerdem der erste, der innerhalb der letzten 50 Jahre zweimal in Folge mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. 1993 wurde er für seine bewegende Verkörperung des an AIDS erkrankten Anwalts in Philadelphia (Regie: Jonathan Demme) geehrt, und im Jahr darauf erhielt er den Oscar für seine unvergessliche Titelrolle in Forrest Gump (Regie: Robert Zemeckis). Diese beiden Filme brachten ihm außerdem auch jeweils einen Golden Globe ein. Der Erfolgsfilm Forrest Gump bescherte Hanks außerdem einen Peoples Choice Award, einen Screen Actors Guild Award, einen Chicago Film Critics Award, einen Preis der amerikanischen Kinobesitzer für den Besten männlichen Hauptdarsteller des Jahres sowie die Auszeichnung des Hollywood Women’s Press Club. Zu den vielen Ehrungen, die Hanks zuteil wurden, kam für seine Darstellung des Astronauten Jim Lovell in Ron Howards Apollo 13 (1995) noch die Ernennung zum „Mann des Jahres“ durch die Harvard’s Hasty Pudding Theatricals (die landesweit traditionsreichste Universitäts Theatergruppe).

1996 gab Tom Hanks mit dem Spielfilm That Thing You Do! sein Debüt als Autor und Regisseur. Dieser Film erzählt die Geschichte einer lokalen Rockband namens The Wonders, die im Sommer des Jahres 1964 einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Der Titelsong „That Thing You Do!“ erreichte nicht nur die Top 10 in vielen Charts, sondern erhielt auch eine Oscar-Nominierung als Bester Originalsong. Neben seinen anderen Verpflichtungen übernahm Tom Hanks auch selbst eine Rolle im Film.

Tom Hanks wurde in Oakland, Kalifornien, geboren und interessierte sich schon während seiner Schulzeit für die Schauspielerei. Er studierte an der California State University in Sacramento, wo er in einer Inszenierung von Der Kirschgarten zu sehen war und Regisseur Vincent Dowling kennen lernte, den Spielleiter des Great Lakes Shakespeare Festival in Cleveland. Dowling lud Hanks ein, sich der Truppe anzuschließen, mit der Hanks in der Rolle des Grumio in Der Widerspenstigen Zähmung seinen ersten professionellen Auftritt hatte. Er war auch in weiteren Produktionen von Great Lakes zu sehen, darunter z. B. in Zwei Herren aus Verona, für den er den Kritikerpreis von Cleveland als Bester Darsteller gewann. Danach zog Tom Hanks nach New York, wo er seinen ersten Spielfilm drehte, He Knows You’re Alone (Panische Angst, 1980), und für Der Widerspenstigen Zähmung erneut auf der Bühne stand.

Nach seinem Umzug nach Los Angeles, wo er in The Dollmaker auf der Bühne stand, hatte Hanks seinen ersten großen Durchbruch, als er für die Hauptrolle der ABC-Comedy-Serie Bosom Buddies engagiert wurde. Darauf folgten Hauptrollen in Bachelor Party (1984) und in Ron Howards Splash (Splash — Eine Jungfrau am Haken, 1984), einem großen Kinohit, der ihm den Weg ebnete, einer der meistbeschäftigten und begehrtesten Hollywood-Stars zu werden. Zu seinen vielen weiteren Filmen gehören z. B. Volunteers (Alles hört auf mein Kommando, 1985), Nothing in Common (Nothing in Common — Sie haben nichts gemeinsam, 1986) und A League of Their Own (Eine Klasse für sich, 1992).

Als etablierter Box-Office-Star wurde er 1988 mit Punchline (Punchline — Der Knalleffekt) und Big (1988; Regie: Penny Marshall) endlich auch von der Kritik gefeiert — letzterer Film brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung sowie den ersten Golden Globe Award ein. Im gleichen Jahr erkannten ihm auch die Filmkritiker von Los Angeles für seine Leistungen den begehrten Preis für den Besten Darsteller zu. 1993 wurde er für seine Rolle in Sleepless in Seattle (Schlaflos in Seattle, 1993) an der Seite von Meg Ryan unter der Regie von Nora Ephron mit einer Golden-Globe-Nominierung geehrt.

Einer neuen Herausforderung stellte sich Tom Hanks, als er die Produktionsleitung von From the Earth to the Moon, einem ambitionierten zwölfstündigen Special über das US-amerikanische Raumfahrtprogramm, das bei HBO ausgestrahlt wurde, übernahm. Er ermöglichte durch seinen Einsatz nicht nur die Entstehung der Sendung, sondern führte bei der ersten Episode auch Regie und verfasste das Drehbuch zur letzten Episode, in der er auch selbst auftrat.

Eine weitere Hauptrolle spielte Hanks in Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan, 1998) unter der Regie von Steven Spielberg. Er verkörperte einen Soldaten, der während der Invasion der Alliierten tief in feindliches Gebiet eindringen muss, um einen gefangenen Soldaten zu retten — für diese Rolle erhielt er ebenfalls eine Oscar-Nominierung. 1999 hatte er in The Green Mile eine weitere Hauptrolle inne; Drehbuchautor und Regisseur des auf einem Roman von Stephen King basierenden Films war Frank Darabont. 2000 erhielt Tom Hanks eine weitere Oscar-Nominierung für Cast Away (Verschollen). Darin spielt er den einzigen Überlebenden eines Flugzeug-absturzes auf einer einsamen Insel. Regie führte Robert Zemeckis, das Drehbuch verfasste William Broyles Jr.

Als ausführender Produzent betätigte sich Hanks im Jahr 2000 bei einer weiteren epischen Miniserie von HBO, Band of Brothers, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Stephen Ambrose. Ausgestrahlt wurde die hochgelobte Reihe im Frühjahr 2001, sie erhielt im Jahr darauf den Golden Globe als Beste Miniserie. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von Fallschirmjägern von ihrer Ausbildung in Georgia über Kampfeinsätze am D-Day und in diversen Schlachten bis zur Einnahme von Hitlers Adlerhorst.

In Road to Perdition spielte Hanks 2002 unter der Regie von Sam Mendes an der Seite von Paul Newman und Jude Law eine der Hauptrollen in einem düsteren Drama aus der Zeit der Depression. Darauf folgte neben Leonardo DiCaprio das stilvolle Gaunerkabinettstückchen Catch Me If You Can (2002) unter der Regie von Steven Spielberg, basierend auf der wahren Lebensgeschichte von Frank Abagnale Jr. Tom Hanks verkörpert darin den FBI-Agenten Carl Hanratty, der dafür berühmt wurde, Abagnale verfolgt und schließlich gestellt zu haben. Abagnale hatte zwischen 1964 und 1970 als Fälscher und Hochstapler mit Scheckbetrügereien über 2,5 Millionen Dollar ergaunert.

Im Jahr 2004 war Hanks in The Polar Express, der Zeichentrickadaption des preisgekrönten Kinderbuchs von Chris Van Allsburg zu sehen. Hanks spielt in der Verfilmung des beliebten Kinderbuchs die Rolle des Lokomotivführers und arbeitet hier erneut unter der Regie von Robert Zemeckis. Außerdem war Tom Hanks 2004 in Terminal von Steven Spielberg und dem Remake des Krimi-Klassikers Ladykillers der Coen-Brüder zu sehen.

Tom Hanks lebt mit Ehefrau Rita Wilson und Familie in Los Angeles.

Filmographie — Tom Hanks (Auswahl)

2011
Larry Crowne (Regie: Tom Hanks)

2010
The Pacific (TV- Serie) (Regie: Jeremy Podeswa)
Toy Story 3 (Regie: Lee Unkrich)

2009
Late Show with David Letterman (Regie: Randi Grossack)
Beyond All Boundaries (Regie: David Briggs)
Angels & Demons (Illuminati, Regie: Ron Howard)

2008
The Great Buck Howard (Regie: Sean McGinly)

2007
Charlie Wilson’s War (Der Krieg des Charlie Wilson, Regie: Mike Nichols)

2006
The Da Vinci Code (The Da Vinci Code — Sakrileg, Regie: Ron Howard)

2004
Ladykillers (Regie: Joel Coen und Ethan Coen)
Terminal (Regie: Steven Spielberg)
The Polar Express (Regie: Robert Zemeckis)

2003
Catch Me If You Can (Regie: Steven Spielberg)

2002
Road to Perdition (Regie: Sam Mendes)

2000
Cast Away (Verschollen; Regie: Robert Zemeckis)

1999
The Green Mile (Regie: Frank Darabont)

1998
Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan; Regie: Steven Spielberg)
You’ve Got Mail (E-Mail für Dich; Regie: Nora Ephron)

1993
Sleepless in Seattle (Schlaflos in Seattle; Regie: Nora Ephron)
Philadelphia (Regie: Jonathan Demme)

1996
That Thing You Do! (Regie: Tom Hanks)

1995
Apollo 13 (Regie: Ron Howard)

1994
Forrest Gump (Regie: Robert Zemeckis)

1992
A League of Their Own (Eine Klasse für sich; Regie: Penny Marshall)

1990
Joe Versus the Volcano (Joe gegen den Vulkan; Regie: John Patrick Shanley)
Bonfire of the Vanities (Fegefeuer der Eitelkeiten; Regie: Brian De Palma)

1989
The ‚burbs (Meine teuflischen Nachbarn; Regie: Joe Dante)
Turner & Hooch (Scott & Huutsch; Regie: Roger Spottiswoode)

1988
Big (Regie: Penny Marshall)
Punchline (Punchline — Der Knalleffekt; Regie: David Seltzer)

1986
Nothing in Common (Nothing in Common — Sie haben nichts gemeinsam; Regie: Garry Marshall)

1985
Volunteers (Alles hört auf mein Kommando; Regie: Nicholas Meyer)

1984
Splash (Splash — Eine Jungfrau am Haken; Regie: Ron Howard)
Bachelor Party (Regie: Neil Israel)

1980
He Knows You’re Alone (Panische Angst; Regie: Armand Mastroianni)
Asteroid City (2023) von Wes Anderson
Asteroid City (2023) von Wes Anderson
Kritik

Asteroid City (2023)

Mit „Asteroid City“ knüpft Wes Anderson an seine exzentrischen Weltentwürfe an – und ergänzt sie auf stimmige Weise um neue Elemente und Details.
Filmstill zu Ein Mann namens Otto (2022) von Marc Forster
Ein Mann namens Otto (2022) von Marc Forster
Kritik

Ein Mann namens Otto (2022)

Tom Hanks als todessehnsüchtiger Griesgram mit weichem Kern: Marc Forsters Adaption des schon einmal verfilmten Bestsellers ” Ein Mann namens Ove” punktet mit einem überzeugenden Hauptdarsteller, ist dramaturgisch aber zu formelhaft, um lange nachzuhallen.