Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu

Eine Filmkritik von Stefan Otto

Der Biss der Schlange

Kein Fu-Man-Chu-Film zeichnet sich durch Subtilität aus. Die Geschichten der Filme sind ebenso überzeichnet wie die Figuren, die an der Grenze zur Karikatur angesiedelt sind. Doch Jess Franco, der bei The Blood of Fu Manchu / Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu und anschließend bei The Castle of Fu Manchu / Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu die Regie übernahm, treibt es echt auf die Spitze.
Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) residiert im südamerikanischen Dschungel. „Ihr seid auserwählt, die Vollstrecker meines unbeugsamen Willens zu werden“, sagt er in seiner Höhle zu den jungen Frauen in seiner Gewalt. „Ihr werdet dafür sorgen, dass mein Traum Wahrheit wird. Ich bin auf dem besten Wege, die Herrschaft über die gesamte Welt anzutreten. Mädchen wie ihr beseitigen überall auf dem Globus meine Widersacher“. Fu Man Chus grausame Tochter Lin Tang (Tsai Chin) instruiert sie: „Wenn mein Vater euch einen Befehl gibt, dann werdet ihr ihn befolgen, oder es ist euer Tod.“
Fu Man Chu infiziert seine Mädchen mit einem Gift, gegen das sie selbst immun sind. Mit einem simplen Kuss können sie es jedoch weitergeben und damit dafür sorgen, dass der Empfänger zunächst erblindet und dann stirbt. Celeste (Loni von Friedl) ist auserwählt, das Gift auf Fu Man Chus Erzfeind, Nayland Smith (Richard Greene) vom Scotland Yard, zu übertragen. Lieblos geküsst und flugs erblindet macht er sich dann, unterstützt von seinem Assistenten Dr. Petrie (Howard Marion-Crawford), auf den Weg nach Südamerika, um ein Gegengift ausfindig zu machen. Mit Hilfe von Carl Jansen (Götz George) finden sie Fu Man Chus Hauptquartier. Dr. Petrie vermag Nayland Smith mit dem Blut eines infizierten Mädchens, das das Gegengift in sich trägt, zu retten.

Wie die anderen Fu-Man-Chu-Filme auch, ist auch Jess Francos Fu-Man-Chu-Version ein Film voller Schauer-, Schock- und Show-Effekte wie aus der Geisterbahn, dazu sind aber deutlich Vorzeichen von Francos berüchtigten Frauengefängnisfilmen zu sehen sowie, besonders in der Gestalt des Sancho Lopez (Ricardo Palacios), der Einfluss des Italo-Western. Die Bildqualität ist streckenweise sehr dürftig.

Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu

Kein Fu-Man-Chu-Film zeichnet sich durch Subtilität aus. Die Geschichten der Filme sind ebenso überzeichnet wie die Figuren, die an der Grenze zur Karikatur angesiedelt sind.
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