Am 24. Januar 1950 in Algier geboren, machte Daniel Auteuil bereits mit 17 Jahren seine ersten Schritte auf der Bühne. Es war der Regisseur Gérard Pirès, der ihn zum ersten Mal vor die Kamera holte – unter anderem für Die Entfesselten (L‘ Aggression, 1975). Mit Monsieur Papa (1977) schloss sich ein Komödienerfolg an.
Trotz der immer zahlreicher werdenden Film- und Fersehrollen spielte Daniel Auteuil auch weiterhin Theater und gewann 1979 den Prix Gérard-Phillippe als bester junger Schauspieler des Jahres. Den Grundstein zu seiner Laufbahn als zukünftiger Kinostar Frankreichs legte er mit Claude Zidis inzwischen legendärem Komödienklassiker Die Lümmel (Les Sous-douès) von 1980. Im selben Jahr spielte er an der Seite von Romy Schneider, Marie-France Pisier und Claude Brasseur in Die Bankiersfrau (La Banquière) von Francis Girod.
1986 gewann Daniel Auteuil einen BAFTA-Award und einen César für seine Rolle in Claude Berris Verfilmung des Marcel-Pagnol-Romans Jean Florette (Jean de Florette). Von diesem Zeitpunkt an spielte er immer anspruchsvollere Rollen unter grossen Regisseuren wie Claude Sautet (Einige Tage mit mir – Quelques jours avec moi, 1988) – mit kleinen Abstechern ins Komödienfach (Milch und Schokolade – Romuald et Juliette von Coline Serreau 1989, Mein Leben ist die Hölle – Ma vie est un enfer ,1991, Ein Mann sieht rosa – Le Placard, 2001).
Mit Emmanuelle Béart drehte er Ein Herz im Winter (Un coeur en hiver, 1992) – der Auteuil einen weiteren César einbrachte –und Eine Französische Frau (Une femme française, 1995) von Régis Wargnier.
Einer seiner international grössten Erfolge ist das opulente Historiendrama Bartholomäusnacht (La Reine Margot, 1994) unter der Regie von Patrice Chéreau, in dem er der Seite von Isabelle Adjani spielte. Ebenfalls 1994 stand er zusammen mit Isabelle Huppert vor der Kamera – für Trennung (La Séparation) von Christian Vincent. Zwei Jahre später gewann er in Cannes eine Silberne Palme als Bester Schauspieler für Am achten Tag (Le Huitième jour, 1996).
Es folgten Diebe in der Nacht (Les Voleurs, 1996) von André Téchiné mit Catherine Deneuve, Die Frau auf der Brücke (La Fille sur le pont, 1999), für den Daniel Auteuil mit einem weiteren César ausgezeichnet wurde, und Die Witwe von Saint-Pierre (La Veuve de Saint-Pierre, 2000, mit Juliette Binoche), letzterer von Patrice Leconte. Im selben Jahr spielte er den Marquis’ de Sade in Benoit Jacquots Sade – Folge deiner Lust! (Sade, 2000).
Nach internationalen Koproduktionen wie Kleine Wunden (Petites coupures, 2003) kam zuletzt eine weitere Komödie mit Auteuil in die französischen Kinos: Malen oder Lieben (Peindre ou faire l’amour, 2005) unter der Regie von Arnaud und Jean-Marie Larrieu. In Deutschland war Auteil in Michael Hanekes hochgelobtem und preisgekrönten Caché (2004) zu sehen.
Filmographie — Daniel Auteuil (Auswahl)
2010 La fille du puisatier (Regie: Daniel Auteuil) Un homme très recherché (Regie: Isabelle Mergault)
2009 Je l’aimais (Ich habe sie geliebt, Regie: Zabou Breitman)
2008 MR 73 (MR 73 — Bis dass der Tod dich erlöst, Regie: Olivier Marchal) 15 ans et demi (Regie: François Desagnat, Thomas Sorriaux) La personne aux deux personnes (Regie: Nicolas & Bruno)
2001 Le Placard (Ein Mann sieht rosa, Regie: Francis Veber)
2000 La Veuve de Saint-Pierre (Die Witwe von Saint-Pierre, Regie: Patrice Leconte) Sade (Sade – Folge deiner Lust!, Regie: Benoit Jacquot)
1999 La Fille sur le pont (Die Frau auf der Brücke, Regie: Patrice Leconte)
1997 Le bossu (Der Bucklige, Regie: Philippe de Broca)
1996 Le huitième jour (Am achten Tag, Regie: Jaco van Dormael) Les Voleurs (Diebe in der Nacht, Regie: André Téchiné) Sostiene Pereira (Erklärt Pereira, Regie: Roberto Faenza)
Mittels einer Eventagentur, die vergangene Epochen rekonstruiert, erlebt ein frustrierter Comiczeichner die erste Begegnung mit seiner Frau als Reinszenierung immer wieder und verliert sich im Niemandsland zwischen Fiktion, Erinnerung und schnöder Gegenwart – bis er sich langsam zu verändern beginnt […]