Der Übergang - Rites of Passage

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Vom Jugendlichen zum Mann, vom Drehbuchautor zum Regisseur

W. Peter Iliff (Drehbuch von Gefährliche Brandung und Die Stunde der Patrioten) plant diesen Film schon mehrere Jahrzehnte – zumindest in der Theorie. Iliff und sein Kumpel Rick Halsey wollten schon früher einen eigenen Film machen, aber selbst, wenn man ein paar Blockbuster geschrieben hat, ist das alles andere als einfach, wenn man plötzlich auch Regie führen will. Mit einem Budget von 2,5 Millionen Dollar setzte Iliff schließlich Der Übergang – Rites of Passage, ein Herzensprojekt, um.
Der Anthropologiestudent Nathan lädt seinen Professor auf seine verlassene Familienranch ein, wo eine Party und eine alte, indianische Zeremonie zugleich durchgeführt werden sollen. Doch das bedeutet Ärger, denn auf dem ehemaligen Indianerfriedhof hausen zwei seltsame Gestalten. Der eine ist Nathans Bruder Benny, hochgradig psychotisch und unberechenbar, der andere von nur einem Gedanken beseelt: Rache zu nehmen an dem, der seine Frau und seinen Sohn überfahren hat. Als die beiden Außenseiter die ungeladenen Gäste bemerken, sind sie nicht sehr erfreut.

Ein Oscar-Kandidat ist Der Übergang sicherlich nicht und von Iliffs erfolgreicheren Drehbüchern unterscheidet er sich auch stark, aber trotz oder gerade wegen seiner delirierenden Art versteht er es, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu halten. Iliff hat eine wilde Mixtur aus Komödie und Thriller erschaffen, deren Handlung nicht immer stringent ist. Aber das passt zu den Hauptfiguren und ihren Drogenerfahrungen, die zusätzlich dazu beitragen, das Werk (gewollt) diffus zu gestalten.

Als Regiedebütant schlägt sich Iliff ziemlich gut. Er hat Könner um sich herum versammelt, um eigene technische Defizite ausgleichen zu können. Im Ergebnis ist der Film interessant umgesetzt und profitiert von rasanter Schnitttechnik. Das ausgesprochen große Ensemble jongliert Iliff, ohne ins Schwitzen zu geraten. Er kann sich hier auf sein eigenes Drehbuch verlassen. Trotz des kleinen Budgets hat Iliff ein namhaftes Ensemble versammeln können. Wes Bentley und Christian Slater als die beiden Psychopathen stechen dabei heraus.

Mit seiner Darstellung der Chumash-Indianer bzw. deren Rituale hat sich der Film den Groll dieser Ethnie zugezogen, die im Internet recht lautstark gegen Der Übergang Stimmung macht. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn auch wenn Iliffs Film alles andere als perfekt ist, so ist er in seinem kompromisslosen Nonkonformismus erfrischend anders und mit dem schleichenden Genrewechsel auch überraschend intensiv. Der Übergang ist eine wilde Achterbahnfahrt, die als Partyfilm beginnt und dann in die Gefilde des Horrors abtaucht. Er vollzieht seinen eigenen Übergang, von einem Genre zum anderen und von Kontrolle zu Chaos. Das größte Kompliment, das man dem fast 60-jährigen Iliff machen kann, ist sicherlich die Bemerkung, dass sich Der Übergang wie das Werk eines jungen Mannes anfühlt.

Der Übergang - Rites of Passage

W. Peter Iliff (Drehbuch von „Gefährliche Brandung“ und „Die Stunde der Patrioten“) plant diesen Film schon mehrere Jahrzehnte – zumindest in der Theorie. Iliff und sein Kumpel Rick Halsey wollten schon früher einen eigenen Film machen, aber selbst, wenn man ein paar Blockbuster geschrieben hat, ist das alles andere als einfach, wenn man plötzlich auch Regie führen will. Mit einem Budget von 2,5 Millionen Dollar setzte Iliff schließlich „Der Übergang – Rites of Passage“, ein Herzensprojekt, um.
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