Wir und das Tier - Ein Schlachthausmelodram (2023)

„Stell dir vor, du kommst in den Himmel und ein Schwein öffnet die Tür…“, fordert der Schlachtermeister von seinem Lehrling. Auf den ersten Blick wirkt das makaber, auf den zweiten Blick tiefgründig und bei längerer Betrachtung erzählt es von einem existentiellen Drama. Exakt diesem Muster folgt David Spaeths 90 minütiger Dokumentarfilm, in dem wir tierliebe Personen kennen- und möglicherweise lieben, mindestens aber schätzen lernen, wenn wir sie beim Töten von Tieren begleiten. Eine junge Auszubildende mit großen Idealen, ein routinierter Kopfschlächter in Europas größtem Rinder-Schlachthof, zwei Frauen, die einen Schlachtkurs belegen… — die schlachtenden Hauptpersonen des Films erzählen ohne Scham, fernab aller Klischees und verblüffend offen von ihrem Tun. Was zunächst tatsächlich makaber scheint, wird bald vor allem ehrlich und intensiv — und umkreist ein tiefes Dilemma. Tiere lieben und zugleich essen, Tod hassen, aber Salami lieben… kann das zusammen gehen? Der fleischessende Mensch hat es geschafft zu verdrängen, dass er Tiere isst. Genial? Oder skrupellos? Der Film geht zu denen, die am Anfang der Kette stehen und den Tatsachen ins Auge sehen — zu denjenigen, die das Töten übernehmen. Was verdrängen, was fühlen, wovon träumen sie? (Quelle: Verleih)

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