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Mit „Spy x Family – Code: White“ stoßen die Erlebnisse der Familie Forger, die auf der beliebten Manga-Reihe von Tatsuya Endō basieren, ins Kino vor.

Spy x Family Code: White (2023)

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

Mr. & Mrs. Forger

Vater, Mutter, Kind und Hund. Die Forgers scheinen eine typische Kernfamilie zu sein. Nur dass der Vater Loid ein Geheimagent namens Twilight mit speziellen Verwandlungskünsten und die Mutter Yor neben ihrer Tätigkeit als Stadtangestellte als Auftragskillerin unterwegs ist. Zu erwähnen wäre außerdem noch, dass die kleine Tochter Anya über telepathische Fähigkeiten verfügt. Und der große weiße Zottelhund Bond mit dem freundlichen Gesicht? Nun, der kann in die Zukunft sehen.

Genau genommen ist bei dieser Familie also fast nichts gewöhnlich. Loid und Yor führen eine Scheinehe, wissen jedoch nichts von der jeweiligen wahren Identität ihres Gegenübers. Anya stammt aus einem Waisenhaus und wurde von den beiden adoptiert. Durch ihre Gabe weiß die Fünfjährige über alles Bescheid, verheimlicht ihr Talent und ihr Wissen indes vor den Eltern. Und auch in Bonds Visionen ist einzig und allein Anya eingeweiht.

Die betont absurden Situationen, die sich aus dieser Konstellation ergeben, werden in der 2019 gestarteten Manga-Reihe Spy x Family von Tatsuya Endō geschildert – mit großem Erfolg, insbesondere im Heimatland Japan, aber zunehmend auch international. 2022 folgte eine gleichnamige Anime-Serie; jetzt erscheint das erste Kino-Abenteuer Spy x Family – Code: White unter der Regie von Takashi Katagiri.

Als Antagonist tritt darin der sinistre Oberst Snijder auf, der einen Krieg zwischen den Nachbarländern Westalis und Ostania heraufbeschwören will. Als MacGuffin dient ein Mikrofilm, der in einer Schokoladenpraline versteckt wurde. Durch eine Verkettung mehrerer Zufälle verschluckt Anya die Süßigkeit und wird fortan von Snijders Schergen gejagt. Die Familie ist gerade auf einem Ausflug, um die Zubereitung eines köstlichen Desserts zu erforschen, mit dem Anya den Kochwettbewerb an ihrer Schule gewinnen soll. Dieser Sieg ist wiederum nötig, um die Mission von Loid alias Twilight voranzubringen.

Spy x Family – Code: White lebt, wie schon die Vorlagen in Buch- und Fernsehserienform, vom wilden Mix aus Comedy- und Action-Einlagen. Der Humor ist herrlich überdreht – mit erkennbarer Lust an der Albernheit. Die Story greift auf gängige Formeln der Secret-Agent-Erzählung zurück, von geheimen Treffen über Entführungen und spektakuläre Rettungsaktionen bis zur Verhinderung eines Krieges unter vollem Einsatz aller Kräfte.

Darüber hinaus geht es um emotionale Konflikte innerhalb der Familie. So glaubt Yor etwa, ihr (Schein-)Gatte Loid habe eine Geliebte – und sie weiß nicht, wie sie ihre Eifersuchtsgefühle einordnen soll. Das zentrale Trio (plus Hund) ist bei all dem Chaos, in das es gerät, sehr sympathisch, wodurch sich der Witz und die Spannung jederzeit vermitteln – zumal wir hier überwiegend die kindlich-unbeschwerte Sicht der fünfjährigen Heldin Anya einnehmen.

Spy x Family Code: White (2023)

Er ist ein Spion. Sie ist eine Attentäterin. Gemeinsam behalten Loid und Yor ihr Doppelleben für sich und geben vor, die perfekte Familie zu sein. Doch ihre Adoptivtochter Anya, eine Telepathin, kennt ihre beiden aufregenden Geheimnisse, ohne dass sie es wissen. Während Loid unter dem Vorwand, mit seiner Familie einen Wochenend-Winterausflug zu machen, versucht, bei seiner aktuellen Mission Operation Strix voranzukommen, erweist es sich als schwierig, als Anya fälschlicherweise involviert wird und Ereignisse auslöst, die den Weltfrieden bedrohen!

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