Fünf Freunde 4

Eine Filmkritik von Falk Straub

Lieblos in Ägypten

Seit 2012 kommt jedes Jahr im Januar ein neues Abenteuer der „Fünf Freunde“ in die deutschen Kinos. Im mittlerweile vierten verschlägt es die Jugendlichen um George Kirrin (Valeria Eisenbart) und ihren Hund Timmy nach Ägypten, wo sie einem Geheimbund auf die Schliche kommen. Die Schwächen der Reihe bleiben dieselben wie schon in den vorangegangenen Teilen.
Enid Blytons berühmte Kinderbücher haben sich weltweit nicht nur millionenfach verkauft, sondern auch diverse Auswertungen in anderen Medien erfahren. Es gibt Hörspiele, Fernsehserien, Filme, Computerspiele und ein Musical. 2012 produzierte die deutsche SamFilm einen Kinofilm, der so erfolgreich lief, dass er die nunmehr dritte Fortsetzung nach sich zieht. Auch in Fünf Freunde 4 setzen die Drehbuchautoren Sebastian Wehlings und Peer Klehmet im Verbund mit Regisseur Mike Marzuk auf Altbewährtes: ein riskantes Abenteuer vor exotischer Kulisse, bei dem die fünf Freunde auf die Hilfe eines Fremdem angewiesen sind. Im aktuellen Film reisen die Geschwister Julian (Quirin Oettl), Dick (Justus Schlingensiepen) und Anne (Neele Marie Nickel) gemeinsam mit ihrem Vater Bernhard (Samuel Finzi) und ihrer Cousine George (Valeria Eisenbart) samt Hund Timmy nach Ägypten. Als Bernhard des Diebstahls beschuldigt und ins Gefängnis gesteckt wird, nehmen die fünf Freunde den Fall selbst in die Hand. Denn die ägyptischen Behörden und Bernhards Anwalt Ramsi (Adnan Maral) scheinen keine große Hilfe. Zur Seite steht ihnen mit dem Straßenjungen Auni (Omid Memar) ein talentierter Taschendieb. Bei ihren Recherchen kommen die Jugendlichen einem mächtigen Geheimbund auf die Spur, dessen Kreise weiter reichen, als zunächst angenommen.

Für Erwachsene ist auch der vierte Teil der Fünf Freunde eine Enttäuschung. Das Drehbuch trieft vor Klischees, die selbst die schwarzweiß gezeichnete Welt eines Kinderfilms nicht entschuldigt. Selbstredend sind alle im Film gezeigten ägyptischen Polizisten, wenn sie ausnahmsweise nicht dem Geheimbund angehören, auf jeden Fall bestechlich. Ein mehr als fragwürdiges Bild – vor allem, da es dieser Darstellung aus dramaturgischen Gründen überhaupt nicht bedurft hätte.

Geradezu lieblos fegt das Drehbuch über erzählerische Löcher und Ungereimtheiten mit dem nächsten Spannungsmoment hinweg. Und ist damit nicht allein. Denn genauso lieblos wirken Ausstattung und Maske. So sieht es etwa im Keller eines prunkvollen Palasts so trist wie in einem deutschen Verwaltungsgebäude aus. (Vermutlich, weil die Szene genau dort gedreht wurde.) Und als die vier Jugendlichen mit ihrem neu gewonnenen ägyptischen Freund in der Wüste beinahe verdursten, ist davon nichts in ihren Gesichtern zu lesen. Hier hätte nicht nur etwas mehr Schminke gutgetan. Wie bereits in den vorangegangenen Teilen wirken die Nachwuchsdarsteller überfordert. Bis auf Omid Memar, der als Auni eine passable Leistung abliefert, sagt der Rest seinen Text mehr auf, als dass er seine Rolle überzeugend spielt.
Was die Produzenten wiederum dazu bewogen hat, Harald Glööckler als reichen Palastbesitzer Mr. Bings zu besetzen, bleibt ein Rätsel. Selbst in seiner kurzen Szene ist der Modedesigner einfach nur peinlich.

Ob Kinder das alles stört, bleibt zu bezweifeln. Der Erfolg der ersten drei Teile, die ein Millionenpublikum in die Kinos lockten, gibt den Produzenten recht. Vor dem Hintergrund des exotischen Handlungsorts und der nervenaufreibenden Geschichte, dürfte auch Fünf Freunde 4 bei den jungen Zuschauern gut ankommen. Niveauvolle Unterhaltung für Kinder mit Liebe zum Detail sieht dennoch anders aus.

Fünf Freunde 4

Seit 2012 kommt jedes Jahr im Januar ein neues Abenteuer der „Fünf Freunde“ in die deutschen Kinos. Im mittlerweile vierten verschlägt es die Jugendlichen um George Kirrin (Valeria Eisenbart) und ihren Hund Timmy nach Ägypten, wo sie einem Geheimbund auf die Schliche kommen. Die Schwächen der Reihe bleiben dieselben wie schon in den vorangegangenen Teilen.
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Meinungen

Anja · 09.02.2015

Der film ist einfach nur der absolute ober Hammer und weiter zu empfehlen

Franziska · 04.02.2015

Ich war mit meiner freundin in dem Film und ich fand ihn sehr cool er war spannend und einfach genial.

Christoph · 01.02.2015

Ich habe den Film mit meiner 9 jährigen Tochter angesehen.
Er hat ihr gefallen, weil er sehr spannend war.
Mehrfach waren die 5 praktisch schon so gut wie tot. Aber nein....!
Für mich als Erwachsener war er wie die obige Rezension es schon beschreibt einfach platt und schlecht gemacht.
Soviel ungereimtes und unlogisches. Mit "Märchen-Effekt" nicht zu entschuldigen, weil es nichts davon hatte.
Platte globalisierte Massenware nach amerikanischem Strickmuster und immer bewährtem Rezept.
Und ratzfatz war im Gerichtssaal plötzlich Alles zur Zufriedenheit gelöst und ein Happy End.
Es bleibt keine nachhaltige Erinnerung.
Enttäuschend !

juli · 17.01.2015

Ich freue mich schon sehr auf den Kinostart von Fünf Freunde 4!!! Die Clips sind so cool :)