Scream (1996)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der Durchbruch

Es war das Jahr 1996, in dem es Altmeister Wes Craven (The Hills Have Eyes, Nightmare) gelang, mit Scream in den kommerziell lukrativen Mainstream einzudringen. 160 Millionen Dollar Einspiel weltweit, zwei nicht minder erfolgreiche Fortsetzungen und der Durchbruch für einige der Darsteller waren der Lohn. Und was beinahe schon revolutionär war; das bekannteste Gesicht unter der Besetzung starb zuerst.

Schülerin Casey (Drew Barrybore, ET, 3 Engel für Charlie) macht es sich für einen Filmabend mit ihrem Freund gemütlich. Als das Telefon klingelt und der hartnäckige Anrufer, der zunächst vorgibt, sich verwählt zu haben, sie immer ärger bedrängt, droht Casey damit, ihren Footballspielerfreund auf den Anrufer zu hetzen. Dumm, dass eben dieser Footballspieler gefesselt und geknebelt auf der Terasse sitzt. Es dauert nicht lange und Casey und ihr Freund werden von einem maskierten Killer aufgeschlitzt. Der Tod der beiden Highschool Kids ist folgerichtig das Tagesgespräch an der Schule. Auch Sidney Prescott (Neve Campbell) und ihre Freunde (darunter David Arquette und Rose McGowan) beteiligen sich am regen ‚Wer ist der Mörder‘-Gewäsch. Doch schnell wird klar, auf wen es der maskierte Täter abgesehen hat. Sidney ist es, die das ‚Final Girl‘ sein soll. Und jeder könnte der Mörder sein. Das Töten geht weiter und auch vor den heiligen Hallen der Schule wird nicht halt gemacht. Tatsächlich befindet sich der Mörder in ihrem engsten Freundeskreis.

Scream, dieser kleine Low-Budget-Film, war 1996 der nötige Knall, der den Knoten zum platzen brachte. Horror war Jahre lang out, nicht salonfähig und wurde immer mehr in die hinteren Videothekenregale verdrängt. Als Kevin Williamsons pointiertes und zitatereiches Drehbuch durch die Studios gereicht wurde, spürten es alle: Das wird ein großes Ding. Scream war und ist eine Parodie auf das Genre, eine Satire, ein Kleinod voller origineller Ideen. Klischees werden unterlaufen, zum Thema gemacht und aktualisiert. Selten hat Film so viel Spaß gemacht. Scary Movie war dann nur die (großartige) Klamotte zur Parodie. Wes Craven als Horrorprofi und Kevin Williamson als Filmgeek ergeben ein unschlagbares Team, dass sich die Bälle zu wirft und eine Steilvorlage nach der anderen verwandelt. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Film schlecht gealtert ist. Beinahe sämtliche Kostüme und Frisuren schreien laut „Hier, Hallo! 90er Jahre!“ Aber sonst gibt es wirklich nichts zu rütteln.

Die Neuauflage ist voller (Besitzern der 3 DVD Box bereits bekannten) netten Bonusmaterials (Behind the Scenes, Interviews etc). Scream ist übrigens, trotz rotem FSK-Schildchen, massiv gekürzt. Ach ja: Teil 2 und 3 sind ebenfalls sehr zu empfehlen.
 

Scream (1996)

Es war das Jahr 1996, in dem es Altmeister Wes Craven (The Hills Have Eyes, Nightmare) gelang, mit Scream in den kommerziell lukrativen Mainstream einzudringen.

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