Ulrich Mühe

Ulrich Mühe

Ulrich Mühe wurde am 20. Juni 1953 in Grimma geboren. Nach dem Studium an der Theaterhochschule Leipzig spielte er zunächst am Theater in Chemnitz, bis ihn Heiner Müller 1983 an die Berliner Volksbühne holte. Als Mitglied des Deutschen Theaters war er in den folgenden Jahren der Star des Ensembles.

Seit Beginn der 80er Jahre spielte Mühe auch Fernsehrollen und stand in über 50 Kino- und TV-Produktionen vor der Kamera. 1984 kam mit Die Frau und der Fremde (1984) sein erster Kinofilm in der DDR heraus, kurz darauf die Hölderlin-Verfilmung Hälfte des Lebens (1985). Der internationale Durchbruch gelang Mühe 1989 mit Bernhard Wickis letztem Film Das Spinnennetz (1989). Für die Rolle des Theodor Lohse erhielt er den Bayerischen Filmpreis.

Nach der Wende konnte Mühe seine Arbeit nahtlos fortsetzen mit Hauptrollen in Der kleine Herr Friedemann (1990) und Fred Breinersdorfers Psychothriller Das tödliche Auge (1996). Ebenfalls mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Susanne Lothar, spielte er in Michael Hanekes Funny Games (1997). Für Haneke stand er noch in Benny’s Video (1992) und Das Schloss (1997) vor der Kamera. International machte Mühe in Constantin Costa-Gavras Der Stellvertreter (Amen, 2002) auf sich aufmerksam.

Als Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar prägte der Schauspieler die ZDF-Serie Der letzte Zeuge.

Für Das Leben der Anderen (2006) erhielt Mühe 2006 zum zweiten Mal den Bayerischen Filmpreis für den Besten Hauptdarsteller zudem wurde der Schauspieler mit dem Europäischen Filmpreis 2006 geehrt.

Ulrich Mühe verstarb am 23.7.2007 an den Folgen einer Krebserkrankung.

Filmographie – Ulrich Mühe (Auswahl)

2010
Nemesis (Regie: Nicole Mosleh)

2007
Verwehte (Regie: Tobias Dörr)
John Rabe (Regie: Florian Gallenberger)
Mein Führer — Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (Regie: Dani Levy)
Der letzte Zeuge (TV- Serie) (Regie: Bernhard Stephan)

2006
Peer Gynt (Regie: Uwe Janson)
Das Leben der Anderen (Regie: Florian Henckel v. Donnersmarck)
Der letzte Zeuge (TV- Serie) (Regie: Bernhard Stephan)

2005
Schneeland (Regie: Hans W. Geißendörfer)

2004
Hunger auf Leben (TV) (Regie: Markus Imboden)

2003
Richard Sorge – The Spy of the Century (Richard Sorge – Spion aus Leidenschaft, Regie: Masahiro Shinoda)

2002
Amen (Der Stellvertreter, Regie: Constantin Costa-Gavras)

2001
Goebbels und Geduldig (TV) (Regie: Kai Wessel)

1999
Straight Shooter (Regie: Thomas Bohn)

1998
Sieben Monde (Regie: Peter Fratzscher)

1997
Feuerreiter (Regie: Nina Grosse)
Funny Games (Regie: Michael Haneke)

1996
Das Schloss (Regie: Michael Haneke)
Peanuts – Die Bank zahlt alles (Regie: Carlo Rola)

1995
Nikolaikirche (Regie: Frank Beyer)

1994
Rennschwein Rudi Rüssel (Regie: Peter Timm)

1992
Das tödliche Auge (TV) (Regie: Fred Breinersdorfer)

1991
Benny’s Video (Regie: Michael Haneke)
Schtonk! (Regie: Helmut Dietl)

1990
Der kleine Herr Friedemann (Regie: Peter Vogel)

1989
Sehnsucht (Regie: Jürgen Brauer)

1987
Sansibar oder der letzte Grund (Regie: Bernhard Wicki)
Die erste Reihe – Bilder vom Berliner Widerstand (Regie: Peter Vogel)

1986
Das Spinnennetz (Regie: Bernhard Wicki)

1985
Hälfte des Lebens (Regie: Herrmann Zschoche)

1984
Die Frau und der Fremde (Regie: Rainer Simon)
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