Peter’s Friends - Arthaus Collection

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Das Leben geht weiter

England, 1992: Zehn Jahre nach ihrem Studienabschluss in Cambridge lädt Peter Horton (Stephen Fry), der gerade einen Landsitz von seinem kurz zuvor verstorbenen Vater geerbt hat, seine Freunde von der Universität zu einer gemeinsamen Silvesterfeier ein. Und tatsächlich kommen sie alle: Die vereinsamte Verlagslektorin Maggie (Emma Thompson) ebenso wie Andrew Benson (Kenneth Branagh), der in Los Angeles lebt und es dort zum Drehbuchautoren gebracht hat, außerdem noch dessen Gattin Carol (Rita Rudner) sowie Roger (Laurie) und Mary (Staunton) sowie Sarah (Emmanuel) nebst ihrem neuen Liebhaber Brian (Tony Slattery). Kurzum: ein quietschvergnügter Haufen von Männern und Frauen, die ihren Platz im Leben gefunden haben – zumindest scheinbar. Doch im Laufe der Feierlichkeiten und des ausgelassenen Beisammenseins geraten die sorgsam aufgebauten Fassaden ins Wanken, Verletzungen und alte Konflikte brechen wieder auf. Und auch Peter, der souveräne Hausherr hat ein Geheimnis, das er seinen Freunden erst zum Abschluss des Festes verrät. Und danach wird nichts mehr so sein wie vorher…
In seiner dritten Regiearbeit nach Henry V. (1989) und Schatten der Vergangenheit / Dead Again (1991) wechselte Multitalent Kenneth Branagh abermals das Genre und präsentierte mit Peter’s Friends eine bittersüße Tragikomödie, die auf einem Drehbuch von Rita Rudner und deren Mann Martin Bergman basierte. Der Stoff wies übrigens deutliche Bezüge zur Vergangenheit der wichtigsten Darsteller auf, denn sowohl Hugh Laurie als auch Stephen Fry, Emma Thompson, Tony Slattery und Martin Bergman waren allesamt Mitglieder der studentischen Theatergruppe Cambridge Footlights, an die Branagh zu Beginn des Films erinnert. Ein sehr britisches Filmvergnügen, dass die Stimmung der Post-Thatcher-Ära und die Lebenslügen der erfolgreichen „Thirtysomethings“ bissig, unterhaltsam und nahdenklich aufs Korn nimmt.

Peter’s Friends - Arthaus Collection

England, 1992: Zehn Jahre nach ihrem Studienabschluss in Cambridge lädt Peter Horton (Stephen Fry), der gerade einen Landsitz von seinem kurz zuvor verstorbenen Vater geerbt hat, seine Freunde von der Universität zu einer gemeinsamen Silvesterfeier ein.
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