Starkweather

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Das Original des Natural Born Killers

Immer wieder erscheinen DVDs, die sich mit, meist amerikanischen, Serienkillern beschäftigen. Nach Ted Bundy und Ed Gein kann sich der Zuschauer nun die Geschichte des 19-jährigen Charles Starkweather zu Gemüte führen, der zusammen mit seiner fünf Jahre jüngeren Freundin innerhalb von drei Monaten elf Menschen abschlachtete – und das grundlos, nur aus der reinen Lust am Töten. Während viele Filmemacher das ewig medienträchtige Thema ausschlachteten und verfremdeten, hält sich Regisseur Byron Werner dicht an die Tatsachen.
Charles Starkweather (24. 11. 1938 — 25. 06 1959) raubte am 1. Dezember 1957 eine Tankstelle aus, entführte den Tankwart Robert Colvert, um ihn anschließend mit mehreren Kopfschüssen zu ermorden. Am 28. Januar 1958 ging er zum Haus seiner Freundin Caril Ann Fugate. Nach einem Streit mit ihren Eltern erschoss er die beiden und erwürgte Caril Anns zwei Jahre alte Schwester. Caril Ann saß derweil unbeteiligt vor dem Fernseher. Starkweather versteckte die Leichen an verschiedenen Stellen außerhalb des Hauses. Caril Ann und er blieben zwei weitere Tage im Haus und schickten Besucher unter dem Vorwand weg, dass alle Bewohner die Grippe hätten. Caril Anns Großmutter aber schöpfte Verdacht und rief die Polizei. Als diese dort ankam, waren Charles und Caril Ann bereits verschwunden.

In der folgenden Woche erstach Starkweather sieben Menschen. Über 1.200 Polizeibeamte und Mitglieder der Nationalgarde suchten nach dem Paar und konnten sie schließlich in Douglas, Wyoming, fassen. Am 25. Juni 1959 fand er sein unrühmliches Ende auf dem elektrischen Stuhl. Caril Ann Fugate kassierte, obwohl zum Tatzeitpunkt erst 14-jährig, lebenslange Haft, wurde 1976 jedoch begnadigt und lebt heute (verständlicherweise unter anderem Namen.

Starkweather ist mittlerweile auch so etwas wie eine amerikanische Legende und so finden seine Taten Einzug in Musik und Film. Er war die Inspiration und Hauptfigur in Bruce Springsteens Song Nebraska, der ursprünglich Starkweather heißen sollte. Die Morde wurden ebenfalls von Terrence Malick für seinen Film Badlands — Zerschossene Träume aufgegriffen und dienten Oliver Stone als Grundlage für seinen Schocker Natural Born Killers.

Byron Werners Starkweather hält sich genauestens an die Originalgeschichte, doch durch den Mangel an atmosphärischer Verdichtung, kommt nur wenig von der Spannung auf, die Freunde des Genres vielleicht erwarten würden.

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Immer wieder erscheinen DVDs, die sich mit, meist amerikanischen, Serienkillern beschäftigen. Nach Ted Bundy und Ed Gein kann sich der Zuschauer nun die Geschichte des 19-jährigen Charles Starkweather zu Gemüte führen.
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