Pornomelancholía (2022)

Lalo ist mit 34 Jahren vielleicht nicht mehr ganz so jung, das Geld braucht er aber trotzdem. „Melancolía, P.“ erzählt ein Arbeiterschicksal. Lalos Job in einer Metallwerkstatt ist schlecht bezahlt, und ihm als HIV-positiven Mann fehlt die soziale Sicherung. Nur eines hat er reichlich, Sex, vor allem virtuell. Dates, Dates, Dates, das Handy ist voll. Aus finanziellen Gründen läßt er sich auf eine Pornoproduktion ein. Die Kollegen prophezeihen ihm, mit ein paar englischen Ausdrücken könne er ein gutverdienender Star werden. Der Regisseur dreht einstweilen mit Lalo und anderen jungen Männern ein mexikanisches Revolutionsdrama, nur daß es dabei weniger um Revolution geht als vielmehr um Sex von Mann zu Mann — Zapatismus, neu definiert. Bald zeigt sich, daß in der Branche Produktion und Produktionsmittel schneller definiert und verändert werden als anderswo, ebenso die Rezeption.

Was bleibt, ist die Traurigkeit. Was bleibt, ist ein Sohn, der sich um die Anerkennung durch die Mutter bemüht, eine Mutter, die nie antwortet. Was bleibt, sind die Tränen Lalos. Bittere Tränen, weit mehr als Melancholie.

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