Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne

Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne

Jean-Pierre Dardenne wird am 21.4.1951 in Angis (Region Lüttich) geboren und studiert in Brüssel am "Institut d’Art Dramatique". Luc Dardenne wird am 10.3.1954 in Awirs (Region Lüttich) geboren und studiert Philosophie an der Katholischen Universität in Leuven (Louvain). Beide beginnen früh mit Videoreportagen und Dokumentarfilmen.<br />
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Ihr erster Spielfilm <strong>Falsch </strong>mit dem bekannten französischen Darsteller Bruno Cremer entsteht 1987 und ist die Verfilmung eines Theaterstücks von René Kalisky, in dem es um den Mord an einer jüdischen Familie im Nationalsozialismus geht. Der zweiter Spielfilm <strong>Je pense á vous </strong>wird 1992 uraufgeführt.<br />
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Der Durchbruch gelingt ihnen in Cannes 1996 mit<strong> La Promesse</strong>, den die Brüder auch als ihren ersten wirklich persönlichen Spielfilm bezeichnen. Zum ersten Mal arbeiten sie mit ihrem späteren Lieblingsdarsteller Olivier Gourmet zusammen, einem Theaterschauspieler der in <strong>La Promesse </strong>sein Kinodebüt gibt. <br />
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<strong>La Promesse </strong>wird zum Wendepunkt in der Karriere der belgischen Brüder. Der Film gewinnt diverse Preise bei internationalen Festivals und erobert sich sein Publikum in zahlreichen europäischen Ländern. <strong>Rosetta </strong>ist ihr vierter Film. <strong>Rosetta </strong>ist der Name einer jungen Frau, die zu Beginn des Films von der Polizei aus der Fabrik getragen werden muss, weil sie sich dagegen wehrt, ihre Arbeit zu verlieren. Gefilmt haben die Brüder Dardennes das Mädchen mit einer noch mobileren Handkamera als in <strong>La Promesse</strong>. Beeindruckend ist vor allem die junge Hauptdarstellerin Emilie Dequenne, die in Cannes für ihren ersten Spielfilm als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet wird. <strong>Rosetta </strong>gewinnt 1999 die Goldene Palme. Luc und Jean-Pierre Dardenne haben den internationalen Durchbruch geschafft. Allein in Frankreich sehen 700.000 Zuschauer den Film, in Belgien 185.000 und Italien 155.000. Europaweit sind es über 1 Million Kinozuschauer.<br />
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Trotz aller Erfolge bleiben sich die Dardennes treu, lehnen lukrative Regieangebote, vor allem aus Frankreich ab und produzieren mit ihrer 1994 gegründeten neuen Produktionsfirma Les films du fleuve auch Filme anderer Regisseure, wie beispielsweise das neue Werk von Costa Gavras (<strong>Missing</strong>, <strong>Z</strong>) <strong>Le Couperet</strong>, 2005.<br />
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Mit der Goldenen Palme für <strong><a href="/node/17461">Das Kind / L’Enfant</a></strong> schaffen es Jean Pierre und Luc Dardenne 2005 in den sehr elitären Club der doppelten Cannes-Hauptpreisträger geschafft, dem u.a auch Bille August und der Jurypräsident von 2005, Emir Kusturica, angehören. Beim Publikum scheinen die Belgier vor ihrem bisher größten Erfolg zu stehen. In Belgien kam <strong>Das Kind </strong>in der ersten Woche nach dem Kinostart Mitte September 2005 sofort auf den 1.Platz. <br />
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Im Jahre 2008 war der neue Film <strong><a href="/node/15736">Lornas Schweigen / Le silence de Lorna</a></strong> der beiden Brüder abermals im Wettbewerb von Cannes zu sehen und startet im Herbst 2008 in den deutschen Kinos.<br />
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Foto (C) Kinowelt