The Devil's Rejects

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Regisseur Rob Zombie (Halloween) feierte in den 1990ern teilweise gewaltige Erfolge mit seiner Groove-Rock-Band White Zombie. Ähnlich ging es solo unter seinem Pseudonym Rob Zombie weiter. Schon damals für die Musikvideos und visuelle Gestaltung zuständig, war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Spielfilm fällig war. Dieser sollte 2003 mit dem super freakigen und extrem gewalttätigen Haus der 1000 Leichen kommen. Neben viel Lob auf den einschlägigen Festivals, war der Film auch ein kommerzieller Erfolg. The Devil’s Rejects ist nun eine Art Weiterführung des Haus der 1000 Leichen. Doch Style und Herangehensweise sind völlig anders. Der mystisch-düstere Touch des Originals ist einem grellen, schmutzigen und staubtrockenen Action-Look gewichen. Gut so.
Familie Firefly, die psychopathischen Killer aus Haus der 1000 Leichen, lebt auf einer Ranch irgendwo in der staubigen Wüste. Alle schlummern noch friedlich, als Sheriff Wyell mit einer Sondereinheit die Bruchbude stürmt. Es kommt zu einem blutigen Gefecht, bei dem die Fireflys es trotz massivem Polizeiaufgebot schaffen, heftige Gegenwehr zu leisten. Baby (Sheri Moon Zombie) und ihrem Bruder Otis (Bill Moseley) gelingt die Flucht, während Mom Firefly (ganz groß: Leslie Easterbrook, Police Academy) festgenommen wird. Baby und Otis versuchen sich zu Daddy Captain Spalding (total psychopathisch: Sid Haig) durchzuschießen. Dicht gefolgt von Sheriff Wydell schlägt der Firefly-Clan eine blutige Schneise der Verwüstung durch das Land…

Sadistisch, blutrünstig, ultra-brutal, gnadenlos… The Devil’s Rejects macht keine Gefangenen. Es wird getötet, gefoltert, verstümmelt und gelitten. Regisseur Zombie zieht den kompletten Film über seine knallharte Gangart durch. Er schafft dabei nicht nur eine extrem verstörende und beängstigenede Atmosphäre (die auch den Darsteller zu schaffen machte, wie im Making Of erzählt), wie man sie selten erlebt. Die Luft flirrt vor Hitze, der Staub klebt auf der schweißnassen Haut und das trocknende Blut lockt die Fliegen an. The Devil’s Rejects hat es geschafft, schon kurz nach Veröffentlichung Kultstatus zu erlangen. Zu cool der Soundtrack mit zig 70er Jahre Rockhits, zu stylisch die überstrahlten Bilder, zu blutig und sadistisch die Morde. Und wenn Sheriff Wydell am Schluss selber durchdreht, mag man kaum noch hinsehen…

Ergänzt wird die sehr gute Blu-ray durch den, schon der Doppel-DVD beiliegenden, Bonus-Silberling, der mit einem satten 145 Minuten langem Making Of glänzt. Hier wird von den ersten Meetings bis zum letzten Drehtag alles ausführlich dokumentiert. Sehr aufschlussreich und unterhaltsam, so sollte das immer sein. Geben sich doch die meisten Making Ofs mit bloßer Selbstbeweihräucherung zufrieden. Für Genrefans eine rundum lohnenswerte Anschaffung.

The Devil's Rejects

Regisseur Rob Zombie (Halloween) feierte in den 1990ern teilweise gewaltige Erfolge mit seiner Groove-Rock-Band White Zombie. Ähnlich ging es solo unter seinem Pseudonym Rob Zombie weiter. Schon damals für die Musikvideos und visuelle Gestaltung zuständig, war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Spielfilm fällig war.
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