Die Rückkehr von Oz

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Jetzt sind wir in Kansas

Rückkehr von Oz ist so eine Art Nachklapp zu Der Zauberer von Oz. Er erzählt, was nach dem Sieg über die böse Hexe und dem Verschwinden des Zauberers geschah. Was Eitelsonnenschein hätte sein können, war der Beginn eines zerfallenden Systems. So schildern es Zinnmann und Vogelscheuche. Dem alten Motto des Mediums Film – Show, don’t tell – folgt der Film nicht. Er lässt seine Figuren nur erzählen. Das Geld für die großen Momente war einfach nicht vorhanden.
Das Waisenmädchen Elisabeth hält sich für Dorothy, die einst im sagenhaften Oz wundersame Abenteuer erlebt hat. Nun trifft sie erneut auf den Zinnmann und die Vogelscheuche, die aus Oz gekommen sind, um Dorothy abzuholen und dorthin zu bringen, denn sie brauchen die Hilfe des kleinen Mädchens. Zumindest will Elisabeth das glauben …

Rückkehr von Oz ist ein kleiner, offenkundig sehr kostengünstig inszenierter Film, der jedoch das Herz auf dem rechten Fleck hat. Man merkt dem Werk schon an, dass Debütant Hugh Gross weder als Autor noch als Regisseur Erfahrungen hat. Sein Drehbuch weist oftmals zu lang ausgewalzte Szenen auf, während seiner Inszenierung eben dieser Sequenzen der nötige Pfiff fehlt. Dafür bringt er eine einfache Moral ein, die dem Film ein heimeliges Gefühl beschert. Er träumt von einer besseren Welt mit besseren Menschen, das zeichnet diesen Film aus.

Aus dem niedrigen Budget macht der Film eine Tugend. Wo Effektsequenzen wie der Flug mit dem Ballon kaum überzeugen, erinnert der Film in anderen Momenten an die ausstattungstechnische Simplizität einer Theaterinszenierung. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Szene, in der der Löwe die geflügelten Affen aufhält – auf einer Bühne hätte das auch nicht anders ausgesehen. Ob man das im Film nun ebenso handhaben muss, sei dahingestellt, einen gewissen charmanten Reiz strahlt das Ganze aber schon aus. Die narrative Struktur verläuft nicht gänzlich linear. Das wirkt mitunter irritierend. Dazu kommt ein Ende, das sich nicht so recht festlegen will, was Einbildung und Realität ist. Dem gegenüber steht jedoch ein sympathisches Erstlingswerk, das über mehr Herz als Hirn verfügt. Der ungewöhnliche erzählerische Ansatz macht Rückkehr von Oz zumindest für Oz-Fans interessant genug, um den Film genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Rückkehr von Oz

„Rückkehr von Oz“ ist so eine Art Nachklapp zu „Der Zauberer von Oz“. Er erzählt, was nach dem Sieg über die böse Hexe und dem Verschwinden des Zauberers geschah. Was Eitelsonnenschein hätte sein können, war der Beginn eines zerfallenden Systems. So schildern es Zinnmann und Vogelscheuche.
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