Deer Woman

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Im Wald da sind ...

In der Pay TV/DVD-Reihe Masters of Horror kredenzt Produzent Mick Garris dem Freund härterer Filmkost diverse (abgehalfterte) Kultregisseure, die sich mal so richtig austoben dürfen.
Der frisch geschiedene Detective Faraday (Brian Benben) hat einen neuen Fall. Ein Truckfahrer wurde tot aufgefunden. Zermalmt von Hirschhufen, wie er später herausfindet. Außerdem wurde das spätere Opfer kurz vor der Tat mit einer indianischen Schönheit gesehen. Doch noch ehe sich Faraday weiter mit den ominösen Umständen des Falles beschäftigen kann, wird er ihm auch schon wieder entzogen. Sein Boss traut ihm die Aufklärung nicht zu. Und auch die Kollegen nehmen Faraday nicht ernst. Nur Kollege Jacob (Anthony Griffith) hält zu ihm, versucht den Griesgram immer wieder aufzuheitern. In der folgenden Nacht kann Faraday nicht schlafen, grübelt über den Tathergang (eine der komischsten Szenen des Films). Faraday beschließt, auf eigene Faust weiter zu ermitteln und kommt einem uralten Indianermythos auf die Spur…

Deer Woman wäre eine nette, kleine Fingerübung für einen jungen Regisseur. Dass hinter dem knappen Einstünder ein John Landis steht, ist fasst schon besorgniserregend. Immerhin hat Landis die Filmwelt mit Meilensteinen der Kategorie American Werewolf und Kentucky Fried Movie beglückt. Ferner geht der Geheimtipp Die drei Amigos mit Steve Martin und Chevy Chase auf sein Konto. Deer Woman krankt, wie auch einige der anderen Masters of Horror-Episoden, an der viel zu knapp bemessenen Spielzeit. Etwas mehr als 50 Minuten sind einfach nichts Halbes und nichts Ganzes. Handlungsstränge sind nur angerissen, interessante Aspekte, wie zum Beispiel der Mythos der „Hirschfrau“, bleiben gänzlich unerklärt. Ist halt ein Mythos…

Doch John Landis ist Profi genug, um Deer Woman seinen Stempel aufzudrücken. Slapstick-artige Momente wechseln sich mit harten Splatter-Einlagen ab. Die jedoch können leider das bescheidene Budget nicht verbergen. Auch sind die CGI-Hirsche zu Beginn ein schlechter Witz. Ein Blickfang ist auf jeden Fall Deer Woman-Darstellerin Cinthia Moura. Selten so ein süßes Mädchen gesehen, dass in den richtigen Momenten böse werden kann. Und auch Brian Benben als der abgehalfterte und von allen geschnittenen Detective Faraday gibt eine mehr als gute und vor allem sympathische Darstellung.

Bonusmaterial ist mit 70 unkommentierten Behind-the-Scenes-Minuten reichlich vorhanden.

Deer Woman

In der Pay TV/DVD-Reihe Masters of Horror kredenzt Produzent Mick Garris dem Freund härterer Filmkost diverse (abgehalfterte) Kultregisseure, die sich mal so richtig austoben dürfen.
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