Land Of The Dead

Die Gier nach Menschenfleisch

„Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen“, behauptete Ingmar Bergman. George A. Romero übertritt in seinem neuen Film Land of the Dead in immer wieder neuen Varianten diese Grenzen und versetzt uns fulminant in Angst und Schrecken.

Es geht um hungrige Zombies, beständig auf der Suche nach saftigem Menschenfleisch. Diese Untoten beherrschen ein weitläufiges, apokalyptisches Terrain. Die überlebenden Menschen sind in der Minderheit und haben sich hinter Mauern in einer Stadt, dem heutigen Pittsburgh verschanzt. Dort herrscht eine offensive Zweiklassengesellschaft: die Wohlhabenden verbarrikadieren sich im luxuriösen Kaufhauskomplex „Fiddler’s Green“, die Unterschicht führt mit Drogen, Handel und Spielen ein weniger großzügigeres Leben auf der Straße.

Das Zepter hält der hinterhältige Geschäftsmann Kaufman (grandios: Dennis Hopper) in der Hand. Er zeichnet verantwortlich für die nebulösen, auf jeden Fall skrupellosen Geschäfte, die in der Stadt getätigt werden. Ein Trupp Söldner im Dienste Kaufmans begibt sich regelmäßig außerhalb des Stadtgebietes in zombieverseuchte Gegenden auf Nahrungssuche für die zurück gebliebenen Stadtmenschen. Anführer Riley (Simon Baker) träumt jedoch von einem besseren Leben in einer freien Welt jenseits von zombiekontaminierten Regionen. Cholo (John Leguizamo) hat es auf seinen Posten abgesehen. Er reißt sich den zombiesicheren Lastwagen „Dead Reckoning“ unter die Nägel und versucht Kaufman zu erpressen, ihn als Nachfolger von Riley einzustellen. Cholo will mit dem verdienten Geld endlich in die Oberklasse aufsteigen.

Riley wird beauftragt, Cholo zu stoppen und den Truck zurück zu erobern. Doch gleichzeitig hat er eine zweite lebenswichtige Mission zu erfüllen: die Menschen der Stadt vor den heran nahenden fleischgierigen Zombies zu retten. Der Kampf ums Überleben beginnt.

Regisseur George A. Romero kehrt mit Land of the Dead zu den Ursprüngen des Zombie-Genres zurück. In seinem neuen Splatterfilm veranstaltet er regelrechte Fressorgien, bei denen die Untoten nicht genug von den blutigen Eingeweiden ihrer Opfer zu fressen bekommen können. Blutige Hirnmasse spritzt unaufhaltsam in alle Richtungen. Romero geht mehr noch einen Schritt weiter in der Entwicklung der Zombies. Sie sind nicht mehr so verwundbar wie einst, dafür haben sie gelernt, sich strategisch zu organisieren und ihre Interessen im Kampf mit Waffen gegen die lebende Menschheit durchzusetzen. Die Untoten stehen kurz vor der totalen Machtübernahme, der finalen Auslöschung der Menschheit.

Die Zombie-Fangemeinde hat zwanzig Jahre auf den 4. Teil der Zombie-Reihe von Horror-Legende George A. Romero warten müssen. Der in New York City geborene 65jährige Regisseur gilt als Begründer des Zombie-Genres. Mit seinem Erstlingswerk Die Nacht der Lebenden Toten (1968) revolutionierte er das Horror-Genre und avancierte in der Epoche des New-Hollywood-Kinos zum Kultregisseur. Die nächsten Horror-Klassiker folgten 1978 mit Dawn of the Dead (Zombie) und 1985 mit Day of the Dead (Zombie 2). Mit seiner subversiven Version von der Welt nahm er Einfluss auf das Filmschaffen von Regisseuren wie Wes Craven, Brian de Palma und David Cronenberg.

(Katrin Knauth)

© des Bildes und des Trailers: United International Pictures

Land Of The Dead

„Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen“, behauptete Ingmar Bergman.

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Meinungen

Olli.P · 08.01.2006

Eindeutig schwächster Teil der Spielfilmreihe. Es fehlt das "straighte" und mit Sicherheit auch die Härte und atmosphärische Dichte der 3 Vorgänger. Ich möchte nicht permanent kopfschüttelnd lachen, wenn ich einen Zombie-Film von Romero sehe.

Ein Zombie der Tuba spielt... ist doch wahr.

Morodin · 27.09.2005

das war der grösste schrott,den ich seit langem gesehen habe

Matze666 · 27.08.2005

Der Film war ohne einen wirklichen Hintergrund,ohne Schock-Effekte wie ich es erwartet habe."Dawn of the Dead" war für mich neben dem Klassiker "28 Days Later" millionenfach besser dargestellt.Es fehlen einfach die Effekte,wo man sich selbst reinversetzen kann.Ein Beispiel von "28 Days later":
Personen klettern die Stufen eines Hochhauses hoch.Eine Person ist erschöpft.Die Zombies sind schnell und kommen hoch.Das ist wie im Alptraum...man versucht wegzurennen und es geht nicht.Das sind wahre Schockereffekte.Land of the Dead kann man sich angucken,aber mitgerissen hat er mich nicht!

Der Redaktör · 05.08.2005

Das ist mit Sicherheit eine und keine der schlechtesten Lesarten der Zombi-Filme, zumindest derjenigen von Romero

Thomas Vanadium · 05.08.2005

Auch wenn es eine Fantasy-Saga ist: Dieser Film enthält mehr Wahrheiten über unsere Gesellschaft als manch anderes Medienprodukt. Die Euthanasiepolitik unserer regierung scvhafft verarmte, hundefutteressende Rentner und chronisch Kranke. Die Zombiehorden G.A.Romeros sind ein Synonym dafür. In Amerika ist das alles schon Vergangenheit: arme, hungernde, ausgebeutete Underdogs zugunsten der Privilegien der Reichen, "Fonds-Heuschrecken etc. DIE ZOMBIES SIND BEREITS DA!

Cordelia Dotzler · 02.08.2005

Schon alleine die kritik is leiwand!!!!!! Freu mich schon auf den film!