Eine stetige Dekonstruktion: Der Western-Mythos

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    McCabe und Mrs Miller von Robert Altman

    Traditionell drehten sich Westernfilme um klassische Helden und Schurken. Die Meisterwerke früher Regisseure wie John Ford schufen ein Genre, das zum einen der Inbegriff dafür war, Geschichten über Amerika auf der großen Leinwand zu erzählen, und zum anderen eine beschönigte Mythenversion eines schrecklichen Kapitels der Geschichte darstellte, wenn es um die Kolonialisierung des Landes ging. In den späten 60er und frühen 70er Jahren, mit dem Aufkommen der New-Hollywood-Bewegung, wurden die Westernmythen dekonstruiert und die zugrunde liegende Verbrechen freigelegt. Der Regisseur Robert Altman bezeichnete seinen Film McCabe & Mrs. Miller selbst als Anti-Western, der so ziemlich alle Tropen des Genres auf die düsterste und zynischste Weise unterläuft und auf den Kopf stellt. 

    Es geht nicht um die Suche eines Gesetzeshüters nach Gerechtigkeit oder eines Revolverhelden nach einem hohen Kopfgeld, sondern um den Glücksspieler John McCabe (Warren Beatty), der gemeinsam mit der Prostituierten Constance Miller (Julie Christie) ein Bordell eröffnet. Anstatt in der glühenden Hitze der Wüste zu schmoren, sind die Figuren im Schnee begraben. Der Hauptdarsteller ist in diesem Fall kein heldenhafter Pistolero, sondern ein Feigling, der über seinen Ruf lügt, um weiterzukommen. McCabe liefert sich mit seinen Gegnern kein Duell mitten in der Stadt, sondern lockt sie in ein Katz-und-Maus-Spiel. 

    McCabe & Mrs. Miller ist auf allen gängigen VoD-Anbietern zum Leihen und Kaufen verfügbar.  

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