9 endliche Serien, die mit Zeit, Psychologie und Formeln arbeiten

  • Alias Grace - Trailer (englisch)

    Alias Grace (2017) von Mary Harron

    Um einen komplexen Charakter, sowie auch das Nachvollziehen von Ereignissen und wie diese mit der persönlichen Psychologie zusammenhängen, geht es in Alias Grace. Die Serie, eine weitere Verfilmung einer Publikation von Margaret Atwood, scheint jedoch in all dem Hype um The Handmaid’s Tale – verständlicherweise, muss man sagen – an der öffentlichen Aufmerksamkeit vorbeigegangen zu sein. Das ist schade. Denn die Serie, die im Kanada des 19. Jahrhunderts spielt, passt ebenso in unsere Zeit wie die Dystopie Atwoods.

    Die Buchvorlage basiert auf einem wahren Mordfall von 1843. Atwood addierte diesem den fiktiven Charakter des Dr. Simon Jordan hinzu, in der Serie gespielt von Edward Holcroft. Sarah Gadon spielt Grace Marks, die, zusammen mit James McDermott (Kerr Logan), einen Mord an zwei Menschen verübt haben soll. Er wurde gehängt, sie sitzt lebenslänglich im Gefängnis. Jordan wurde von einem Priesterkomittee damit beauftragt, die junge Frau zu begutachten und ihr Wahnsinn zu attestieren – damit man sie entlassen könne. Und kein anderer als David Cronenberg spielt den wohlmeinenden Reverend Verringer.

    Grace Marks ist ein komplexer Frauencharakter, mit eigener Philosophie, widerspenstig, die ihre Worte wohl wählt. Zwischen ihr und Jordan beginnt alsbald ein Austausch, bei dem immer unklarer wird, wer hier wen psychoanalysiert.

    Verfügbar auf Netflix

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