Von Caligari bis Hitler: Kino in der Weimarer Republik

  • Der UFA-Palast am Zoo in Berlin 1923
    Der UFA-Palast am Zoo in Berlin 1923

    Dass das Kino — nach seiner Pionierphase im letzten Jahrzehnt des 19. und ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts — im Deutschland der 1920er eine enorme Popularität erfuhr, ist ausgerechnet eine direkte Folge des Ersten Weltkriegs. General Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff erkannte während der Kriegsjahre — mit Blick auf das britische Kino - die propagandistische Kraft, die dem Medium inne lag. 1917 forderte er deshalb vom Kriegsministerium: „Die deutsche Filmindustrie muss vereinheitlicht werden, um eine planmäßige Beeinflussung der Massen im staatlichen Interesse zu erzielen.“ Am 18. Dezember desselben Jahres wurde die Universum Film Aktiengesellschaft - UFA — gegründet. Für einen Einsatz im Krieg kam sie jedoch zu spät.

    In der jungen Weimarer Republik entwickelte sich die UFA — auch dank eines beträchtlichen, staatlichen Startkapitals - zum Motor der deutschen Filmbranche. Es entstanden zahlreiche Lichtspielhäuser und Produktionsstudios. In der ersten Hälfte der 1920er wandelte sich der Film von einer Jahrmarktsattraktion zur Industrie — nicht zuletzt dank des Publikums, das nach vier zehrenden Kriegsjahren Eskapismus und Unterhaltung im Kino suchte.

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