Fata Morgana (1971)

Die Phantasmagorien des Werner Herzog

Ohne Zweifel zählt Werner Herzog zu den interessantesten, auffälligsten und umstrittensten Filmemachern, die Deutschland je hervorbrachte. Vor allem im Gedächtnis geblieben sind vielen Filmkennern jene Werke, die er zusammen mit dem Schauspieler Klaus Kinski realisierte, Aguirre, der Zorn Gottes (1972), Fitzcarraldo (1981) und Cobra Verde (1988). Kinowelt hat sich seit längerem daran gemacht, das Gesamtwerk Werner Herzog auf DVD herauszugeben und so die Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk dieser Ausnahmeerscheinung möglich zu machen, denn viele der Filme sind leider kaum mehr im Fernsehen, geschweige denn im Kino zu sehen.
Einer dieser unbekannteren Filme ist Fata Morgana aus dem Jahre 1971, ein meditatives Werk über Kreation und Transformation, über Werden und Vergehen, ein Schöpfungs- und Untergangsmythos der ganz eigenen Art. Herzog verbindet faszinierende Landschaftsaufnahmen der afrikanischen Wüste mit halluzinatorischen Szenen und poetischen Bildern, die wie ein Abgesang auf die Zeit des Kolonialismus wirken, ein bitteres und unsagbar schönes Puzzle Afrikas. Herzogs Mentorin, die Filmkritikerin Lotte Eisner liest dazu aus einer guatemaltekischen Erschaffungssaga. Begleitet wird die Collage von Musik von Johnny Cash und Leonhard Cohen.

Besonders erhellend ist dabei der Audio-Kommentar von Werner Herzog und Laurens Straub, der einen ganz neuen Zugang zu dem an sich sehr hermetischen Werk erlaubt. Zugleich bekommt der Zuseher eine Menge Informationen, wie der Film entstanden sind und wie das Found Footage Material kombiniert wurde, ein Einblick in das Herz und das Denken eines der ungewöhnlichsten deutschen Filmemacher. Sicherlich keine leichte Kost, doch für Fans des Filmemachers allemal ein Erlebnis.

Neben den Audiokommentaren von Werner Herzog und Laurens Straub enthält die DVD die Dokumentation Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner über einen Skispringer, eine Fotogalerie, einen Trailer sowie die Biografie Werner Herzogs.

Fata Morgana (1971)

Ohne Zweifel zählt Werner Herzog zu den interessantesten, auffälligsten und umstrittensten Filmemachern, die Deutschland je hervorbrachte.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen