Jahresrückblick

Jahresrückblick: Dossier: Unsere Besten Features des Jahres

Ein Beitrag von Redaktion

Unsere Jahresserien anlässlich des Mauerfalls und zu Sex im Film, ausführliche Texte zum Klimawandel über Edgar Wallace bis hin zu Geschwisterbeziehungen — und oben drauf noch eine Handvoll hellsichtiger Kolumnen zum aktuellen Kinogeschehen. Das Jahr auf Kino-Zeit war reich an klugen Lektüren.

Unsere Jahresserie: Kino Ost/West

Nackt unter Wölfen; Copyright: DEFA/Icestorm Entertainment

 

Völlig selbstverständlich wird heute von der „deutschen Filmgeschichte“ gesprochen und dabei völlig unterschlagen, dass Deutschland lange Zeit geteilt war. Anlässlich des 30. Mauerfalljubiläums haben wir für 2019 eine Textereihe gestartet, die sich genau diesen Umstandes annimmt. Die nach Unterschieden ebenso wie Gemeinsamkeiten in den Filmgeschichten beider deutscher Staaten sucht.

Den Anfang machte Beatrice Behn mit einem Zweiteiler zur Holocaust-Erinnerungspolitik in DDR und BRD. Vor allem die Schuldfrage wurde auf den beiden Seiten der Grenze unterschiedlich behandelt, hält sie fest, und inspiziert unter diesen Vorzeichen DEFA-Produktionen wie Nackt unter Wölfen, Jakob der Lügner oder Einer trage des Anderen Last.

Zu sämtlichen Texten unserer Jahresreihe geht es hier.

 

Klimawandel geht uns alle an — Aufbruch in eine grüne Filmwirtschaft

Backlight: The Rise Of Vertical Farming; Copyright: NPO Sales

In einem ausführlichen Feature hat Ines Meier für uns untersucht, welche Ansätze in der Filmbranche verfolgt werden, um Ressourcen zu sparen und den Klimawandel einzudämmen. Was den Inhalt aktueller Filme angeht, wirft sie einen Blick auf Dokumentarfilme und das Science-Fiction-Genre. Außerdem im Fokus: Die Aktionen der Filmförderungen und Kinos, die versuchen Nachhaltigkeitskonzepte zu entwickeln. Die Anfänge sind gemacht — doch es bleibt noch viel zu tun.

 

Unsere Unregelmäßigen Textreihen

 

Das Blumenmädchen; Joseon Jeonghwa

Blumen der Revolution — Das Kino Nordkoreas

In 80 Filmen um die Welt heißt unsere Textereihe, in der wir mithilfe des Kinos durch aller Herren Länder reisen. Katrin Doerksen hat sich den wohl abgeschottetsten Staaten überhaupt vorgenommen: Was verraten uns die Filme Nordkoreas über ihr Land? Überraschenderweise haben wir es mit einem Kino zu tun, in dem es weder zwischenmenschliche Liebe noch starke Männerfiguren gibt.

 

Träume des Wahnsinns; RCA / Columbia Pictures

Albträume, Kuschelkiller und Riot Grrrls — Die Regisseurin Kristine Peterson

In unserer Textreihe Spotlight widmen wir uns Persönlichkeiten der Filmgeschichte, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Andreas Köhnemann beschäftigt sich in seinem Text mit der Regisseurin Kristine Peterson, die in den 1980er und -90er Jahren zu den wenigen Frauen gehörte, die im Horror-, Action-, Krimi- und Thrillergenre unterwegs war.

 

El Eternauta; Héctor Germán Oesterheld

Der ewige Reisende

Es gibt so viele Filmprojekte, die nie vervollständigt wurden: Firmen in der Pleite, tote Filmemacher, künstlerische Differenzen, die Gründe sind vielfältig. Unsere Textreihe Die Unvollendeten wirft einen Blick darauf, was hätte sein können. Katrin Doerksen hat sich etwa den argentinischen SciFi-Comic El Eternauta vorgenommen, der um eine Haar von Lucrecia Martel verfilmt worden wäre.

 

L’enfer; Praesens-Film

„L’enfer“ von Henri-Georges Clouzot

In einem weiteren Eintrag in unsere Reihe Die Unvollendeten betrauert Joachim Kurz die Tatsache, dass Henri-Georges Clouzots L’enfer mit Romy Schneider nie fertiggestellt wurde. Die wenigen Aufnahmen, die nämlich vom Film existieren, sind mehr als vielversprechend.

 

 

Deutsche in Italien: Über Edgar Wallace und den Giallo

Das Geheimnis der grünen Stecknadel; Universum Film

Drei der letzten Edgar-Wallace-Filme der Rialto waren waschechte gialli. Ein vielleicht sogar unvermeidlicher Zirkelschluss — denn schon die ersten stilbildenden gialli waren einst von Edgar Wallace inspiriert. In einem ausführlichen Feature anlässlich des 60. Geburtstag der ersten Wallace-Rialto-Verfilmung Der Frosch mit der Maske nimmt sich Katrin Doerksen die weniger bekannten letzten Filme des Rialto-Kanons zur Brust.

 

Unsere Jahresserie: Film:Sex

 

After Passion; Constantin Film

Sex auf der Leinwand — in den meisten Fällen findet dieser, recht keusch inszeniert, zwischen weißen, heterosexuellen, dem gängigen Schönheitsideal entsprechenden Figuren statt. Dabei ist Sex — und Sexualität erst recht — so viel mehr. In unserer Jahresreihe Film:Sex haben wir uns deswegen genauer angeschaut, wie Sex in all seinen vielen Spielarten im Kino stattfindet.

Andreas Köhnemann hat etwa besonders interessiert, wie Filmemacher das berühmte Erste Mal auf der Leinwand zeigen und zieht dabei eine Linie von der Zensur zur Zeiten des Hays Code bis zu aktuellen RomComs und Coming-of-Age-Filmen.

Zu sämtlichen Texten unserer Jahresreihe geht es hier

 

Ist R2D2 nicht auch irgendwie Rollstuhlfahrer?

Star Wars; Disney

Diversität im Kino ist wichtig — steht aber in weiten Teilen noch ganz am Anfang. Unser Gastautor Christian Bayerlein ist Webentwickler, Nerd, Aktivist und Rollstuhlfahrer mit SMA. Im Berlinale-Gewinnerfilm Touch Me Not hat er sich selbst gespielt — und für uns hat er über seine Erfahrungen mit Behinderung und Kino geschrieben. Dazu schlägt er einen Bogen von Barrierefreiheit in den Lichtspielhäusern bis zum inhaltlichen Umgang mit dem Thema in Filmen.

 

So haben unsere Kolumnist*Innen das Jahr gesehen:

Serge Ottaviani - Fond photographique de la ville d'Aniche - CC BY-SA 3.0
L'Ideal Cinéma in Aniche, das älteste noch aktive Kino, eröffnet 1905

Joachim Kurz stellt fest: Seit kurzem ist Cinephilie in aller Munde und auf dem besten Weg, zum Buzzword zu werden, wenn es um die Zukunft des Kinos geht. Was verbirgt sich dahinter?

Alle ansehen

„You’re Here“ — Geschwisterbeziehungen im Film

You Can Count On Me; United International Pictures

Andreas Köhnemann ist aufgefallen, dass sich erstaunlich wenige Filme einem Thema widmen, dass im Leben doch so alltäglich und allgegenwärtig ist: Geschwisterbeziehungen. In einem ausführlichen Feature analysiert er die wenigen Filme, die die Ausnahme bilden.