Colin Nutley

Colin Nutley

Regisseur Colin Nutley wurde am 28. Februar 1944 in England geboren. Er lebt und arbeitet in Schweden und ist mit der Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Helena Bergström verheiratet, die auch regelmäßig in seinen Filmen mitwirkt. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.

Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Colin Nutley als Grafiker bei einer englischen Fernsehstation, wechselte dann aber bald ins Regiefach und drehte eine Reihe von Doku-Dramen. Darüber hinaus inszenierte er Musiksendungen, sowie Serien und Filme für ITV, BBC und Channel 4.

Der Durchbruch in Schweden kam mit der Fernsehserie Annika (1983). Es folgte sein erster Kinospielfilm The Ninth Company (1987), der ein großer Erfolg an den Kinokassen war. 1990 inszenierte er Black Jack, eine bittersüße Komödie über eine Tanzkapelle in einem kleinen schwedischen Dorf.

International bekannt wurde Nutley mit Fanny’s Farm (Änglagård, 1992). Ausgezeichnet mit zwei Guldbaggen, dem schwedischen Filmpreis, in den Kategorien Beste Regie und Bester Film, avancierte die Posse um eine großstädtische Erbin eines Bauernhofs zum schwedischen Kinoerfolg – und gehört noch heute zu den beliebtesten schwedischen Filmen.

Nutleys nächste Arbeit Der letzte Tanz (Sista Dansen, 1993) handelt von Freundschaft, Eifersucht und Neid und war wie Fanny’s Farm Schwedens Beitrag zur Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film. 1994 zog das Sequel zu Fanny’s Farm, Änglagård – andra sommaren, in Schweden eine Million Besucher in die Kinos. Es folgte 1996 das Drama Jetzt oder nie! (Sånt är livet), ein Film über gebrochene Versprechen und erfüllte Träume.

Im Dezember 1998 feierte Under solen Premiere, der in Deutschland 2003 unter dem Titel Das Glück kommt morgen im Fernsehen lief. Der Kölner Stadt-Anzeiger lobte damals, Nutley schildere „mit diesem Film in poetischen Bildern Alltägliches um Vertrauen und Verrat, wahre Liebe und falsche Freunde.“ Der Film erreichte in Schweden 700.000 Zuschauer, wurde in 40 Länder verkauft, in der Kategorie Bester ausländischer Film (2000) für den Oscar nominiert und beim Filmfestival San Sebastian von der Jury mit einer besonderen Erwähnung ausgezeichnet.

Zwei äußerst unterschiedlichen Themen widmete sich Nutley mit seinen beiden darauf folgenden Filmen: Gossip (2000) handelt von 24 Stunden im Leben von zehn Schauspielerinnen, während Deadline – Terror in Stockholm (Sprängaren, 2001) sich einem brisanten politischen Thema nähert. Letzterer basiert, wie der 2003 gedrehte Film Paradiset (2003), auf einem Krimi von Liza Marklund.

2004 inszenierte Colin Nutley das englischsprachige Nachkriegsdrama The Queen of Sheba’s Pearls (2004). Es folgte 2006 Schwedisch für Fortgeschrittene (Heartbreak Hotel), seine insgesamt 11. Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau Helena Bergström.

Colin Nutley — Filmographie (Auswahl)

2010
Änglagård — Tredje gången gillt

2008
Angel

2006
Heartbreak Hotel (Schwedisch für Fortgeschrittene)

2004
The Queen of Sheba’s Pearls

2003
Paradiset

2001
Sprängaren (Deadline – Terror in Stockholm)

2000
Gossip

1998
Under solen (Das Glück kommt morgen)

1996
Sant är livet (Jetzt oder nie)

1994
Änglagård – den andra sommaren

1993
Sista dansen (Der letzte Tanz)

1992
Änglagård (Fanny’s Farm)

1990
Black Jack

1987
Nionde kompaniet

1983
Annika (TV)
Schwedisch für Fortgeschrittene / Heartbreak Hotel von Colin Nutley
Schwedisch für Fortgeschrittene / Heartbreak Hotel von Colin Nutley
Kritik

Schwedisch für Fortgeschrittene

Der Film beginnt mit einem beleidigenden Wortwechsel zwischen zwei Frauen Mitte 40, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Temperamentvoll und attraktiv die Gynäkologin Elisabeth (Helena Bergström), aber spröde und prüde die Politesse Gudrun (Maria Lundqvist). Sie sind die Heldinnen in Colin […]