Marlene Dietrich: Her Own Song

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Mittwoch, 18. Juli 2012, 3sat, 20:15 Uhr

Geliebt, gehasst, verfemt und verehrt – kaum ein weiblicher Weltstar löste derart heftige Emotionen aus wie die Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich (1901-1992), die noch nach ihrem Tod auf Grund ihrer politischen Haltung vor allem während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland mitunter als „Vaterlandsverräterin“ verschrien war. Im Jahre 2002 allerdings erhielt sie dann posthum die Ehrenbürgerschaft Berlins, wo sie einst geboren wurde und wo ihre außergewöhnliche Karriere am Theater und in Stummfilmen begann. Nachdem die charismatische Diva 1930 in Der blaue Engel von Josef von Sternberg brillierte, ging sie gemeinsam mit dem Regisseur noch am Abend der Uraufführung dieses legendären Films in die USA, um sich bald große Erfolge in Hollywood zu erarbeiten und vor allem während des Krieges als Sängerin bei der Betreuung der Soldaten mit enormer Popularität in Erscheinung zu treten.
Unter all den Dokumentationen, die es über die Person und den Mythos Marlene Dietrich gibt, stellt Marlene Dietrich: Her Own Song unter der Regie ihres Enkels J. David Riva sicherlich sowohl die persönlichste als auch die präziseste dar. Zuvor teilweise unveröffentlichte private Aufnahmen der avantgardistischen Aktivistin und der verführerischen Frau werden von Interviews ihrer Bewunderer, Weggefährten und Freunde flankiert, die in bewegender Weise von ihren Begegnungen und Erfahrungen mit Marlene Dietrich erzählen. Mit dabei sind Burt Bacharach, Rosemary Clooney, Hildegard Knef, Jean Gabin, Volker Schlöndorff und viele weitere berühmte Persönlichkeiten, die einer ganz besonderen Legende die Ehre geben, die hier oftmals auch jenseits ihres öffentlichen Images gezeigt wird – eine faszinierende Dokumentation, die Fans begeistern wird und kräftig Lust erzeugt, der wunderbaren Stimme der melancholischen Dame wieder einmal ausführlich zu lauschen.

Marlene Dietrich: Her Own Song

Geliebt, gehasst, verfemt und verehrt – kaum ein weiblicher Weltstar löste derart heftige Emotionen aus wie die Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich (1901-1992), die noch nach ihrem Tod auf Grund ihrer politischen Haltung vor allem während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland mitunter als „Vaterlandsverräterin“ verschrien war. Im Jahre 2002 allerdings erhielt sie dann posthum die Ehrenbürgerschaft Berlins, wo sie einst geboren wurde und wo ihre außergewöhnliche Karriere am Theater und in Stummfilmen begann.
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