Nebenan von Daniel Brühl

Daniel Brühl spielt sich in seinem Regiedebüt selbst. Quasi. Nun ja, nicht ganz, eher eine dezent fiktionalisierte Version von sich selbst: einen Schauspieler, der auf dem heimischen Markt bekannt und beliebt ist und nun auch im Begriff ist, auf dem internationalen durchzustarten. Kurz vor einem Casting in London will er in seiner Berliner Stammkneipe noch einen Kaffee trinken und begegnet dort einem Mann, der sich als der Nachbar aus der gegenüberliegenden Wohnung zu erkennen gibt — und mehr über den Protagonisten weiß, als diesem lieb ist. Was folgt, ist ein dialoglastiges Kammerspiel, bei dem der Schein des Star-Seins immer und immer weiter abbröckelt und die tiefen persönlichen und beziehungstechnischen Probleme der Hauptfigur entblößt werden. Das wird im finalen Drittel zuweilen etwas repetitiv, doch Brühl schafft es, die Spannungskurve bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

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