Ghost World von Terry Zwigoff

In seinem 1997 erstmals komplett veröffentlichten Comic Ghost World erzählt Daniel Clowes von den Freundinnen Enid und Becky. Diese haben gerade die High School abgeschlossen und wissen nicht so recht, wie es weitergeht. Ein Studium oder eine Ausbildung kommt aber auf keinen Fall in Frage. Am liebsten soll eine eigene Wohnung her und schnell ein Job gefunden werden. Etwaige Ängste davor, dass irgendwann der Ernst des Lebens beginnt, versuchen die Mädchen mit Sarkasmus zu bekämpfen. 

Regisseur Terry Zwigoff hat den Stoff 2001 verfilmt mit Thora Birch und Scarlett Johansson als Enid und Becky. Die beiden wandern wie Geister durch die Straßen ihrer Heimatstadt auf der Suche nach Anschluss, Ablenkung und Antworten. Antworten auf Fragen, die sie sich selbst noch nicht stellen können. Ungemein atmosphärisch mit einem Hang zum Abseitigen. Der Film lässt die Zuschauenden in die privaten Räume eintauchen, in denen zu Bollywood-Nummern aus den 60er Jahren getanzt wird oder Blues-Raritäten aus den 30ern auf 78er-Platten gehört werden, mit all ihren Knacksen und Sprüngen, die sie so mit sich bringen. 

Ghost World ist zur Zeit auf der Streaming-Plattform MUBI zu sehen.