Streaming-Tipps der Woche: Fest, flauschig & göttlich

  • Olli Schulz in "Sound of Germany"
    Olli Schulz in "Sound of Germany"

    Olli Schulz ist eine ziemliche Rampensau, aber gleichzeitig hat er auch ein Gespür dafür, wo es sich lohnt hinzuschauen und zuzuhören. Nachdem er in Die Geschichte eines Abends in einem Pflegeheim mit den betagten Bewohnern ins Gespräch kam, ist er nun für eine neue Doku des NDR quer durch Deutschland gefahren und hat sich mit den unterschiedlichsten Menschen darüber unterhalten, wie Musik ihr Leben prägt.

    In den drei nach Emotionen unterteilten Episoden von Sound of Germany spricht er mit einfachen Musikfans ebenso wie mit Alleinunterhaltern und großen Stars. Die Musik tritt dabei beinahe in den Hintergrund. Denn die Reihe überschreitet neben Genregrenzen auch andere Barrieren, die Menschen sonst davon abhalten miteinander zu reden: Eine feministische Rap-Combo und ein AfD-Wähler, ein Ehepaar mit Vorliebe für die Oper und ein junger Mann, der versucht vom Heroin wegzukommen. Den Anspruch, einen deutschen Querschnitt abzubilden, kriegt Sound of Germany gut hin. Zumeist hält sich Schulz zurück und lässt die anderen reden — und über die Menschen und oftmals tieftraurigen Geschichten, die er dabei aufspürt, würde man sich nicht selten komplette Langdokumentarfilme wünschen.

    Alle drei Folgen von Sound of Germany stehen bis zum 22. September 2022 in der ARD-Mediathek.

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