Jahresrückblick: Die Hypes des Jahres

  • Emily in Paris

    Es sollte das Sex and the City des Jahres 2020 werden: Die Serie über eine Werbefachfrau aus Chicago (gespielt von Phil Collins‘ Tochter Lily Collins), die ohne ein Wort Französisch zu sprechen ein Jahr lang für ihren Job nach Paris geht. Ihr Boss ist ein Ketty rauchendes Biest, ihr Nachbar ein seiner Freundin untreuer Charmebolzen und die Straßen liegen voller Hundescheiße.

    Emily in Paris ist eine einzige Aneinanderreihung von oberflächlichen Klischees — was die Pariser betrifft, aber auch die Modebranche oder die Arbeit von Social-Media-Managern. Trotzdem ist es schwer sich der hyperunterhaltsamen Serie zu entziehen — weil sie Episode für Episode auf unheimlich interessante Weise scheitert. Die Serie will neben aller Unterhaltsamkeit unbedingt auf der Höhe der Zeit sein und schmuggelt halbherzig Diskurse um Themen wie Repräsentation in der Werbung und #MeToo in die Handlung, bemüht sich ebenso halbherzig um Diversität im Cast und pfeift dabei doch gleichzeitig völlig darauf realistisch zu sein: So verrät Emily in Paris uns sehr viel darüber wie unsere eigenen Social-Media-Blasen und Medienrezeption funktionieren.

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