Tiger King

Im März gewöhnten wir uns gerade alle langsam an unsere neue Realität, die sich vorerst hauptsächlich in den eigenen vier Wänden abspielen sollte. Da schlug Netflix‘ neue Dokuserie ein wie eine Bombe. Tiger King — hierzulande auch bekannt unter dem deutschen Titel Großkatzen und ihre Raubtiere — erzählt die Geschichte des exzentrischen Joe Exotic, der in den USA einen Privatzoo mit mehreren Großkatzen betrieb. Hauptsächlich geh es in der Serie jedoch nicht um die Tiere, sondern um seine Schlammschlacht mit Carole Baskin, der Vorsitzenden der Non-Profit-Organisation Big Cat Rescue.

Tiger King ist ein Format, das auf die Sensationslust und die niedersten Instinkte abzielt. Schräger, als es sich das Reality TV je ausdenken könnte. Unser Rezensent jedenfalls befand: „Während die Episoden sich in einer unersättlichen Steigerungslogik von dramaturgischen Wendungen zu noch mehr dramaturgischen Wendungen drehen, bleibt die bittere Erkenntnis zurück, dass die Serie selbst an der von ihr ausgestellten Industrie in ihrer Begeisterungslust profitierend teilnimmt.“