Wer mit Wem - Unsere liebsten Sexszenen

  • Clea DuVall und Natasha Lyonne in „But I’m A Cheerleader“
    Clea DuVall und Natasha Lyonne in „But I’m A Cheerleader“

    „But I’m A Cheerleader“ von Jamie Babbit

    Sex im Film? Da kannte ich lange Zeit nur zwei Spielarten: Entweder wurde rasch abgeblendet – oder es wurden zwei Personen (zumeist zwei austauschbare Barbie-und-Ken-Verschnitte) gezeigt, die sich mit unglaubhafter Wollust gegenseitig ins Gesicht atmeten, ohne sich dabei die schicken Frisuren zu ruinieren. Sex im Film war also entweder etwas, für das man sich offensichtlich schämen musste, oder etwas extrem Langweilig-Befremdliches. Ich wollte das alles nicht. Doch dann habe ich But I’m A Cheerleader von Jamie Babbit gesehen. Und da war das endlich mal völlig anders.

    Der Film erzählt von der Highschool-Schülerin Megan (Natasha Lyonne), die von ihren besorgten Eltern ins Umerziehungs-Camp True Directions eingewiesen wird, wo junge Menschen in einem Fünf-Stufen-Programm zur Heterosexualität finden sollen. Dort lernt Megan die rebellische Graham (Clea DuVall) kennen – und wird bald selbst zur Aufbegehrenden. Vieles an diesem Werk ist großartig: der satirische Schwung, die schrillen Bonbonfarben … und nicht zuletzt die zentrale Liebesszene zwischen Megan und Graham, die ganz vom erotischen Funkenschlag zwischen Lyonne und DuVall lebt und mit dem Song „Glass Vase Cello Case“ von Tattle Tale kongenial unterlegt wurde.

    Diese Szene hat mir damals – als Teenager – die Zuversicht gegeben, dass Sex etwas Besonderes, Schönes, Spaßiges, Aufregendes, Wertvolles ist. Zum Glück! Deshalb: danke, Jamie Babbit! Danke, Natasha Lyonne! Danke, Clea DuVall! Ihr seid (meine) Heldinnen.

    Andreas Köhnemann

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