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Specials: Road to the Oscars 2018: Beste Kamera - Die Nominierten

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Am 4. März werden in L.A. zum 90. Mal die Academy Awards verliehen. In der Kategorie Beste Kamera fällt die Wahl zwischen „Blade Runner 2049“, „Die dunkelste Stunde“, „Dunkirk“, „Mudbound“ und „The Shape of Water“. Unter den Nominierten sind Newcomer auf hohem Niveau, Dauernominierte, denen man endlich eine Trophäe gönnt und die erste Frau in der Kategorie seit Bestehen der Oscars.

Sony Pictures Releasing GmbH
Stills aus Blade Runner 2049

Name: Roger A. Deakins

Nominiert für: Blade Runner 2049 von Denis Villeneuve

Wievielte Nominierung: 14 Nominierungen (zuletzt für Sicario), bisher kein Oscar

Filme: No Country For Old Men, O Brother, Where Art Thou? — Eine Mississippi-Odyssee, Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford, …

 

Warum ist seine Kamera besonders?

Deakins Oscarnominierungen gab es zumeist für Filme, die die Academy nicht sonderlich wertschätzte. Es ist selten, dass ein Film den Kamerapreis erhält, der nicht gleichzeitig auch als Bester Film nominiert ist. Im Fall von Blade Runner 2049 wiederholt sich dieses Problem, der Film erhielt seine fünf Nominierungen in eher technischen Kategorien. Dennoch: wenn die Fortsetzung des Science-Fiction-Klassikers für etwas gelobt wurde, dann für ihre Bildgewalt.

Dabei gilt Roger A. Deakins eigentlich als Meister des Realismus. Seine größte Leistung liegt wahrscheinlich schon in den Vorbereitungen zum Film: in der Entscheidung, sich nicht zu sehr am Original Blade Runner zu orientieren, sondern dem eigenen Stil treu zu bleiben. Für Blade Runner 2049 studierte er den realen Lichteinfall in Gebäuden und in extremen Wettersituationen. So wurde ein Sandsturm in Sidney 2014 zum Vorbild für die Szenen mit Harrison Ford in Las Vegas und der Pekinger Smog der Dämmerstunden zum Modell für den Dunst über Los Angeles. Luftaufnahmen aus Mexico City, Las Vegas, Island, der Mojavewüste und Spanien verküpfte er, um den Eindruck zusammenhängender Stadtlandschaften zu erwecken. Und am Beeindruckendsten: den Großteil des Looks schuf Deakins nicht in der Postproduktion, sondern vor Ort in Handarbeit mit seinen Alexa-Kameras.

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