Heimat ist ein Raum aus Zeit von Thomas Heise

„Geschichte“, das scheint erst einmal ein ebenso abstrakter Begriff zu sein wie „Heimat“. Dieses Gefühl bleibt aber nur so lange, bis einem die Menschen vor Augen stehen, die diese Geschichte, diese Heimat bevölkern. In seinem preisgekrönten Dokumentarfilm Heimat ist ein Raum aus Zeit, den Thomas Heise 2019 auf der Berlinale präsentierte, spürt er genau diesen Menschen nach.

Der Film, eine kunstvolle Mischung aus dokumentarischem Format und Essay, stößt vor in die Tiefen seines eigenen Familienarchivs und porträtiert vier Generationen, die von den historischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts geprägt wurden: Die Machtergreifung der Nazis und der Holocaust ebenso wie Gründung und Verfall der Deutschen Demokratischen Republik. Thomas Heise ist ein Verzeichner, ein Archivar, sein Zugang ist nicht unbedingt ein Emotionaler. Sein Film ist dennoch von einer fast unheimlichen Kraft, die ganz unmittelbar die Bedeutung von Geschichte klar macht, die Individuen unter sich zerdrückt.

Verfügbar in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung.