Green Book — Eine besondere Freundschaft (2018) von Peter Farelly 

Der Gewinner der Oscars 2019 war umstritten — gab es doch um einige starke, jedoch kontroversere Kandidaten für den Besten Film, wie beispielsweise The Favourite. Gewonnen hat letztendlich ein Film, der seine Füße weder besonders tief in die Rassismusproblematik noch in ästhetische Manöver steckt — sondern einfach gefallen will, ohne aufzufallen. 

Green Book spielt im Jahr 1962, in dem der italienisch-stämmige Türsteher Tony Lip (Viggo Mortensen) als Chauffeur für den schwarzen Jazz-Pianisten Don Shirley (Mahershala Ali) angeheuert wird. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu Shirleys Tournee in den Südstaaten. Ihre Reise wird dabei vom Negro Motorist Green Book bestimmt, einem Handbuch, das aufzeigt, wo schwarze Amerikaner*innen bleiben dürfen und bedient werden.

Mahershala Ali wurde bei der Oscar-Verleihung als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet und außerdem erhielt der Film den Preis für das Beste Originaldrehbuch.

Ein Auszug aus der Kritik von Melanie Hoffmann:

„Der Film kommt wie ein bunter Cupcake daher. Außen schön anzuschauen, aber bei näherer Betrachtung doch im Wesentlichen ein plumper Versuch satt zu machen. Der Rassismus tut hier selten weh, ist mehr Kulisse, quasi ein MacGuffin, um die beiden Protagonisten einander näher zu bringen. Eine ernsthafte Aufarbeitung findet nicht statt und zusätzlich suggeriert der Film schließlich noch, dass diese Welt ja zum Glück viele Jahrzehnte hinter uns liegt und damit offenbar überwunden ist.“

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