Flucht in Ketten

Im Jahr 1958 schrieb Sidney Poitier erstmals Filmgeschichte als er als erster männlicher schwarzer Schauspieler für einen Academy Award nominiert wurde. Die Ehrung galt seiner Rolle in Flucht in Ketten (The Defiant Ones) von Stanley Kramer. In dem Drama spielt er den Häftling Noah Cullen, dem an seinen Mitgefangenen John „Joker“ Jackson (Tony Curtis) gefesselt die Flucht gelingt. Gemeinsam müssen sie sich durchschlagen und ihre persönlichen Differenzen beiseite legen und besonders John wird mit seinen rassistischen Vorurteilen konfrontiert. Noch häufig sollte Poitier danach in Filmen zu sehen sein, die die Rassentrennung und auch später noch den Rassismus in den Vereinigten Staaten von Amerika thematisierten.

Wie drängend das Thema war, zeigt schon die Produktionsgeschichte von Flucht in Ketten. So war für die Rolle des weißen Häftlings zunächst Robert Mitchum vorgesehen, der sich jedoch geweigert haben soll neben einem schwarzen Darsteller zu spielen. Später brauchte es dann die Mithilfe von Curtis, der sich dafür einsetzte, dass Sidney Poitier eine angemessene Gage bekam. Das zahlte sich letzten Endes für alle Seiten aus. Variety schrieb über den Film:

„Poitier captures all of the moody violence of the convict, serving time because he assaulted a white man who had insulted him. It is a cunning, totally intelligent portrayal that rings powerfully true…“