Sidney Poitier in 5 Rollen

  • Sidney Poitier in "Lilien auf dem Felde"
    Sidney Poitier in "Lilien auf dem Felde"

    Lilien auf dem Felde

    Seinen ersten großen Karrierehöhepunkt feierte Sidney Poitier im Jahre 1964 — als erster Schwarzer wurde er damals als Bester Hauptdarsteller für seine Leistung in Ralph Nelsons Lilien auf dem Felde mit einem Oscar ausgezeichnet. In dem Drama spielte er einen Gelegenheitsarbeiter, der einer Gruppe aus der DDR nach Arizona geflüchteter Nonnen beim Bau einer Kapelle hilft.

    Der Fall Sidney Poitier illustriert aber auch wie kaum ein Zweiter, dass sich auch Jahrzehnte später kaum etwas in den Rängen der Academy geändert hat (Stichwort #OscarsSoWhite). Die Freude über die Auszeichnung wurde nämlich von Poitiers Gefühl überschattet als lange Zeit einziger oscarprämierter Schwarzer lediglich zum Selbstwertgefühl und beruhigten Gewissen der Academy beizutragen. Im darauffolgenden Jahr arbeitete er in der Konsequenz weniger und blieb vorerst der einzige Schwarze, dem substantielle Rollen angeboten wurden. Noch dazu kristallisierte sich für ihn langsam ein Rollenmuster heraus: Stets musste er einen idealisierten Schwarzen spielen, der zwischen den Seiten vermittelt, der keine Fehler und auch keine Sexualität haben darf. Poitier selbst fühlte sich deswegen hin und her gerissen. Einerseits sah er den darin verborgenen Rassismus, andererseits wusste er, dass die Präsenz seiner Person und seiner Rollentypen für den Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft wichtig waren.

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