Wendy von Benh Zeitlin

Nach seinem vielgelobten Langfilmdebüt Beasts of the Southern Wild dauerte es geschlagene acht Jahre, bis Benh Zeitlin wieder einen Spielfilm inszenierte. Das Ergebnis erschien 2020, heißt Wendy — und ist eine unkonventionelle Neuinterpretation des Peter-Pan-Mythos, in der die junge Wendy (Devin France) mit ihren beiden Brüdern im Süden der USA aufwächst und per magischem Zug eine Reise nach Nimmerland antritt. Dort gilt: Nur wer unbeschwert lebt, bleibt jung — wer sich hingegen sorgt oder oder anderweitig negative Gefühle hat, altert innerhalb weniger Stunden um Jahre.

Aus Fantasy wird hier magischer Realismus, aus einem anfangs unbeschwerten Abenteuer eine Auslotung der Frage, wie lange man an seiner Kindheit, seiner Unbekümmertheit festhalten kann und darf. Wendy ist kein Film für Kinder, und das nicht nur, weil hier einer Figur die Hand abgeschlagen wird. Dafür aber einer, der sich auf interessante und sehr sehenswerte Weise mit der Bewahrung des inneren Kindes auseinandersetzt.

Verfügbar bei Diseny+ und Sky sowie bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.