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    Olivia (1951) von Jacqueline Audry

    Jacqueline Audry ist eine Ausnahme in der französischen Filmgeschichte, eine der sehr wenigen Frauen, die es in den 1940er und -50er Jahren schafften sich im kommerzialisierten und fast rein männlich dominierten Kinobetrieb zu behaupten. Heute ist sie fast vergessen, nicht zuletzt, weil die Filmemacher der Nouvelle Vague mit genau jenem „Qualitätskino“ aufräumen wollten, für das Audry steht. Aus heutiger Sicht scheint es da geradezu unglaublich, dass ein Film wie Olivia existiert.

    Eine junge Engländerin (Marie-Claire Olivia) kommt darin an ein französisches Mädcheninternat und verliebt sich in die Direktorin Mademoiselle Julie (Edwige Feuillère). Diese erwidert ihre Gefühle sogar, traut sich jedoch nicht sie auszuleben. Mit erstaunlicher Direktheit inszeniert Jacqueline Audry hier eine Geschichte über weibliches Begehren und bettet diese in eine bis an den Rand buchstäblich ausstaffierte Welt ein: Das Internat gleicht einem Schloss, plüschig das Interieur, hochgeschlossen und zugleich aufgebauscht die knisternden Kleider. Kein Wunder, dass unter all diesen opulenten Oberflächen die Hitze brodelt.

    Olivia ist noch bis zum 7. Juli 2020 in der Arte Mediathek zu sehen.

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