Von Klein auf war Hedy Lamarr ein Sturkopf gewesen. Die Eltern waren entsetzt, als sie sich, eine Künstlerin mit jüdischen Wurzeln, mit Friedrich Mandl einließ, einem Wiener Waffenfabrikant mit engen Beziehungen zu Mussolini und Hitler. Fasziniert von seinem Charme konvertierte sie für ihn zum Katholizismus und heiratete ihn im Alter von nur 18 Jahren.

Kurz darauf entpuppte sich Mandl als eine Art Gefängniswärter. Empört von den freizügigen Szenen seiner Ehefrau in Ekstase versuchte er die Kopien des Films aufzukaufen und verbot ihr das Schauspielern. Schon bald fühlte sie sich auf Schloss Schwarzenau nahe der tschechischen Grenze wie eine Gefangene. Es gibt unterschiedliche Versionen der Geschichte ihrer Flucht. In ihrer Autobiografie schrieb Lamarr, sie habe sich als ihr eigenes Hausmädchen verkleidet. Später hieß es, sie habe Mandl überredet zu einer Party all ihrem Schmuck tragen zu dürfen und sei kurz darauf verschwunden.

Ein Gutes aber hatte Lamarrs Ehe. Über Mandl, den sie auf seine geschäftlichen Treffen begleitete, kam sie mit Wissenschaftlern in Kontakt und erlangte Kenntnisse über Militärtechnologie, die ihr später noch nützlich sein sollten.