Unterhalten und Erinnern - Das Vermächtnis des Artur "Atze" Brauner

  • Morituri von Eugen York
    Morituri von Eugen York

    „Morituri“ von Eugen York (1948)

    Mit seiner im Herbst 1946 gegründeten Firma CCC-Film (Central Cinema Compagnie) wollte Artur Brauner vor allem eins: Filme drehen, die die deutsche Vergangenheit aufarbeiteten, gegen das Vergessen ankämpften. Sein erstes Herzensprojekt: Morituri, ein KZ-Flüchtlingsdrama mit autobiografischen Anteilen. Eine Mammutaufgabe: Die alliierten Behörden zögerten mit ihren Lizenzen oder untersagten sie dem Projekt gleich ganz. Auch die Finanzierung kam lange nicht auf die Beine, weshalb sich Brauner zunächst dazu entschied die belanglose Komödie Herzkönig zu produzieren.

    Mit dem eingespielten Geld konnte er endlich Morituri verwirklichen, den ersten deutschen Film, der sich mit dem Holocaust auseinandersetzte. Dem Publikum war es zu früh. Morituri floppte an den Kinokassen gewaltig, Brauner und Regisseur Eugen York mussten sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen „Nestbeschmutzer“ zu sein. Die CCC-Film trieb Morituri an den Rand des Bankrotts. Doch Artur Brauner gab nicht auf. Für ihn war sein Geschäftskonzept geboren: Er würde von nun an vermehrt publikumswirksame Unterhaltungsfilme produzieren und mit dem eingespielten Geld Filme realisieren, die ihm wirklich am Herzen lagen.

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