„Making Judith!“ von Klaus Lemke

Klaus Lemke ist schon seit Ende der 1960er Jahre quasi der Inbegriff deutschen unabhängigen Filmemachens, gehörte in seinen frühen Jahren zur Münchener Gruppe und hält noch heute auf Filmfestivals Schilder in die Kameras, auf denen er das „Staatskino“ geißelt. Ohne seine Lage romantisieren zu wollen (denn definitiv agiert die deutsche Filmförderung viel zu eingeschränkt): Die Tatsache, dass er seine Filme mit geringsten Mitteln verwirklicht, seine Crew neben ihm nur noch aus einem Kameramann besteht, dass er mitten auf den Straßen (meist Münchens) dreht und noch immer ein Händchen dafür hat unbekannte Darsteller_Innen mit unvergleichlicher Präsenz aufzutreiben, macht ihn zu einem der deutschen Filmemacher mit dem höchsten Wiedererkennungswert. 

Entsprechend selbstreflexiv ist Lemkes Film Making Judith!, in dem ein Regisseur (gespielt von Lemke selbst) seine Darstellerinnen in extreme Situationen wirft, um zu sehen wie sie reagieren.